#10 Die ersten sechs Monate in Kanada
Sechs verrückte, spannende, aufregende, unvorstellbare (mir gehen die Adjektive aus) Monate in Kanada. Aber vor allem sechs verdammt schöne Monate. So lange bin ich schon in diesem Land und es ist einfach unglaublich, weil somit schon mehr als die Hälfte der Zeit rum ist, die ich in Kanada verbringen werde. Das bedeutet aber auch, dass ich mal wieder ein Fazit über die ersten sechs Monate ziehen kann, das letzte Mal habe ich ja den ersten Monat ein bisschen zusammengefasst, aber diese Storytime, ist schon sehr lange her und deswegen erzähle ich heute, was diese sechs Monate mit mir gemacht haben, für was ich alles dankbar bin, was ich alles in dieser Zeit erlebt habe und wie die nächsten sechs Monate aussehen werden. Das alles und noch viel mehr, erfahrt ihr heute in der 10ten Jubiläumsausgabe von Storytime, dem Blog für deine tägliche Portion Spaß, Positivität und Liebe zum Leben.
Noch einmal von vorne
Es ist schon verrückt, wenn ich daran denke, was ich alles in den letzten sechs Monaten erlebt habe, das waren nämlich so unglaublich viele Dinge, dass es schwer wird, diese alle zusammenzufassen. Aber fangen wir noch einmal bei meiner ersten Station in Kanada an und zwar in Vancouver. Eine Stadt, von der ich im Nachhinein sagen muss, dass Sie bislang die unglaublichste Stadt, in meinem noch jungen Leben gewesen ist.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich vom Flughafen, mit dem sogenannten „Skytrain“ (der Zug schwebt wirklich in der Luft), in die Stadt gefahren bin. Ein Junge der das erste Mal, in einem solchen Land unterwegs ist, der nicht das beste Englisch spricht und eigentlich überhaupt nicht weiß, was er hier macht.
Der erste Moment, als ich von der Skytrain-Station, an die Oberfläche von Vancouver gegangen bin, war im Nachhinein, einer der beeindruckendsten. Ich bin die Treppen hochgegangen und um mich herum, waren nichts außer Wolkenkratzer, überall hohe Gebäude, hunderte Menschen rannten umher. Es war einfach eine andere Welt, in die ich eingetaucht war. Von Deutschland kennt man es, dass alles geordnet ist, jeder will immer perfekt sein, hier war genau das Gegenteil der Fall.
Die unglaubliche Stadt Vancouver
Das erste was ich an diesem Tag gemacht habe, war die Granville Street in Vancouver entlang zu meinem Hostel zu laufen und die verschiedenen Eindrücke wurden immer mehr. Vancouver ist einfach eine Stadt, die unterschiedlicher nicht sein könnte, von der Wolkenkratzer Metropole, der schönen und reichen, bis hin zu den Armenvierteln, wo Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Von schönen Sandstränden, bis hin zu den Häfen, wo täglich die großen Containerschiffe andocken. Dabei habe ich noch gar nicht die vielen Berge und Stadtparks erwähnt, die das Leben hier so frei erscheinen lassen.
Diese Stadt ist einfach so vielseitig, wie man Sie wohl nicht so oft auf dieser Welt findet, hier scheint es gar so, dass jeder Mensch, egal welche Interessen oder Prinzipien er oder sie hat, in Vancouver glücklich werden könnte. Zugegeben diese lobenden Worte hatte ich von dieser Stadt nicht sofort, da ich nach den ersten zwei Wochen, auch die Nase voll von dem Stadtleben hatte und einfach hinein in das Abenteuer wollte. Das kommt aber wahrscheinlich auch daher, dass ich nie in einer Stadt gelebt habe und auf dem Dorf groß geworden bin. Doch im Nachhinein kann ich es nur noch einmal schreiben, habt ihr die Möglichkeit, dass Ihr diese Stadt mal besuchen könnt, dann nutzt diese auch!
Die Geschichte hinter dem Roadtrip
Nach den ersten zwei Wochen in Kanada, ging für mich das Abenteuer ja erst richtig los, denn mein erster Roadtrip stand an. Wie sich dieser ergeben hat, ist eigentlich genauso verrückt, wie diese ganze Reise. Denn ich habe fast zwei Monate lang, mit drei anderen Menschen zusammengelebt, die ich zuvor noch nie gesehen, bzw. mit Ihnen gesprochen hatte.
Genauso verrückt war, dass ich diesen Roadtrip mit einem Auto gemacht habe, dass ich nach einer Woche in Vancouver, von dem einen auf den anderen Tag einfach gekauft habe, ohne irgendwelche großen Kenntnisse von Autos zu haben, sondern einfach nur weil ich ein gutes Bauchgefühl bei der Sache hatte. Aber wie sich das alles ergeben hat, ist eigentlich sehr kurios, aber auch gleichzeitig sehr simpel zugleich.
Wie kam es zum Roadtrip
Ich habe nämlich durch die Facebook Gruppe: Work and Travel Kanada 19/20, einen anderen Jungen aus Deutschland angeschrieben, der gefragt hat, ob jemand Lust auf einen Roadtrip hätte. Da ich eigentlich genau das gleiche vorhatte und zu zweit das Ganze dann doch meistens umso mehr Spaß macht, habe ich mich mit der Person auf das bekannte: „Kennenlernbier“ getroffen. Nachdem man sich sofort verstanden hatte, haben wir auch gleich nach dem ersten Abend beschlossen, dass wir den Roadtrip zusammen machen möchten und uns am besten ein Auto mieten wollten.
Es kam dann so, dass der Junge auch noch mit zwei anderen Deutschen Kontakt hatte, die ebenfalls mit auf den Roadtrip wollten. Es lief eigentlich alles darauf hinaus, dass wir uns dann zu viert ein Auto gemietet hätten, aber dann kam der Abend, der für mich wahrscheinlich der größte Glücksfall, auf der gesamten Reise gewesen ist.
Ich hatte mich nämlich mal wieder auf ein Bier mit meinem neuen Reisebuddy getroffen und er hatte noch einen anderen Deutschen aus seinem Hostel mitgenommen. Als wir dann wieder das planen angefangen und auch nach den ersten Mietautos geschaut hatten, sagte uns der andere Junge, dass er zwei andere Deutsche kennt, die auch hier in Vancouver sind und in zwei Tagen nach Hause fliegen, aber Ihr Auto noch verkaufen müssen.
Der Autokauf
Nachdem wir uns dann die Kontaktdaten von den zwei Jungs hatten geben lassen, haben wir uns am nächsten Tag, auf eine Autobesichtigung getroffen. Ich glaube, dass ich es schon einmal in einer anderen Storytime geschrieben habe, aber als ich das Auto das erste Mal sah, wusste ich, dass ich dieses Auto haben möchte. So kam es dann auch, dass wir nach der Besichtigung beschlossen haben, dass ich das Auto kaufe, weil ich es dann nach den Roadtrip auch noch weiterverwenden kann.
Also trafen wir uns am nächsten Tag, in der Früh noch einmal (übrigens war das der Abreisetag von den zwei Jungs) und nach einer Stunde und gefühlten 100 Unterschriften auf einem Versicherungsformular später, war ich stolzer Besitzer, von meinem ersten eigenen Auto. Schon verrückt wie das ganze abgelaufen ist, vor allem wenn man daran denkt, dass ich eigentlich kein Auto in Kanada kaufen wollte und dann eine Woche nach meiner Ankunft, Besitzer von einem Auto war.
Aber ich glaube tief und fest, wie alles auf dieser Reise, dass nichts durch Zufall passiert, denn alles passiert so, wie es passieren soll. Deswegen plane ich auch auf dieser Reise immer nur sehr kurzfristig, weil ich mir erstens keine festen Verpflichtungen setzten möchte und die schönsten Dinge immer von ganz alleine entstehen. So hieß es dann nach fast zwei Wochen, in Vancouver auf Wiedersehen sagen und hallo zum großen Abenteuer.
Der Roadtrip ging los
Das erste große Abenteuer hieß: Vancouver Island. Eine wirkliche tolle Insel, vor allem wenn ich zurück an den ersten Campingplatz denke, an dem ich in Kanada gewesen bin. Es ist glaub ich auch der schönste gewesen, denn bei mir sind die schönsten Dinge, fast auch immer die ersten gewesen. Auch wenn es nur so kleine Dinge sind, wie der erste Campingplatz, das erste wilde Tier, der erste See, die erste Wanderung und noch viele weitere Dinge. Die ersten Momente, bleiben einfach am besten im Kopf und für mich sind diese meistens auch die schönsten.
Das kleine Problem ist hieran leider nur, dass es nicht mehr so viele „erste male“ für mich gibt, da ich schon sehr viele Dinge gesehen habe. Aber so war es auch beim ersten Campingplatz, dem Goldstream Provincial Park, der in der Nähe von Victoria, der Hauptstadt von Vancouver Island liegt.
Wenn ich nur daran denke, wie wir das erste Mal auf diesen Campingplatz gefahren sind, konnte ich das grinsen gar nicht mehr abstellen. Es war einfach weniger ein Campingplatz, sondern eher ein Schlafplatz, mitten in einem Wald und um dich herum nichts, außer die pure Natur. Allein der erste Abend, mit einer sternenklaren Nacht, war ein ganz besonderer für mich, dass war auch gleichzeitig die erste Nacht im Zelt und ich muss zugeben, es war eine fantastische.
Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass die Stadt Victoria, für mich nicht so besonders gewesen ist und ich diese auch nicht unbedingt als Reiseziel aussprechen würde. Über eine Sache habe ich mich dann allerdings doch geärgert, denn ich wollte unbedingt Wale bzw. Orcas in Kanada sehen und dafür sind die Orte Victoria und Tofino sehr gute Hotspots.
Wir hatten uns damals für Tofino entschieden, um eine Walewatching-Tour zu machen, aber leider habe ich bei dieser dann keine Orcas gesehen, sondern „nur“ Grauwale. Ich möchte das auch gar nicht schlecht reden, weil die Walewachting-Tour in Tofino, auch wunderschön gewesen ist, bloß habe ich dann später von anderen Work and Travlern erfahren, dass man bei den Touren in Victoria, fast immer Orcas sieht.
Aber man kann eben nicht alles haben und ich bin auch hundertprozentig sicher, dass ich noch Orcas bei meiner Reise in Kanada sehen werde, aber dann vielleicht erst zum Ende hin, weil dort die Chancen wahrscheinlich wieder steigen werden. Aber dazu erzähle ich euch später mehr.
Zweite Station Tofino
Wie gerade schon erwähnt, ging es nach Victoria in die wunderschöne Stadt Tofino. Obwohl ich nie sagen würde, dass Tofino eine Stadt ist, sondern eher ein größeres Dorf, sagt man hier in Kanada, zu solchen Orten auch Stadt, deswegen spreche ich hier auch immer von Städten. Als wir damals von Tofino abgereist sind, habe ich im Nachhinein zu mir selber gesagt, dass dieser Ort nicht so besonders für mich gewesen ist.
Aber wie so oft, brauche ich immer eine gewisse Zeit, um wirklich zu reflektieren und mir meine Meinung bilden zu können. Wahrscheinlich hatte ich damals auch dieses Gefühl, weil ich noch so gut wie keine Vergleiche zu anderen Städten hatte, aber jetzt würde ich sagen, dass Tofino wirklich ein wunderschöner Ort ist und ich diesen nur empfehlen kann.
Dieser ganze Ort, hatte einfach so ein besonderes Flair, weil alles so klein und heimisch gewesen ist, dass man gar nicht gemerkt hat, dass doch viele Touristen hier sind. Es kam hier einem wirklich so vor, als wenn du in dieser Stadt leben würdest, weil alles so ruhig, friedlich und harmonisch gewesen ist. Vielleicht lag es auch an der Autofahrt, dass ich Tofino am Anfang nicht so gemocht habe, da diese Straße von Victoria nach Tofino, einfach eine der schlimmsten gewesen ist, die ich je gefahren bin. Hier bin ich wahrscheinlich so viele Höhenmeter rauf und runter gefahren, wie sonst nie in meinem ganzen Leben. Mittlerweile würde ich diese Straße wahrscheinlich auch gar nicht mehr so schlimm finden, weil ich mich an die „gewöhnungsbedürftigen“ Straßen in Kanada angepasst habe.
Das ist aber wirklich auch eine Sache, die ich an Deutschland vermisse, normale, ebene, einwandfreie Straßen. Vielleicht denken sich jetzt einige, wieso sich jemand über die Straßen in Deutschland freut, aber glaubt mir, wenn man die Straßen von Kanada mit Deutschen vergleicht, ist die Antwort schnell getroffen, wer die besseren Straßen hat.
Aber die Straßen sind nur eine Sache von vielen, die ich viel mehr zu schätzen wissen werde, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. Denn eine Sache die ich hier in Kanada schon gelernt habe ist, dass man viele Dinge viel mehr wertschätzen muss und dankbar für noch so kleine Sachen sein soll, denn nicht überall auf dieser Welt, sind diese normal und so selbstverständlich wie bei uns in Deutschland.
Ein kleiner Wunsch und Ratschlag von mir an dich
Ich würde mir auch wünschen, dass genau diese Person, die diesen Zeilen hier gerade liest, kurz darüber nachdenkt, was in deinem Leben alles selbstverständlich ist. Vielleicht wissen jetzt einige nicht was ich meine, deswegen möchte ich kurz ein paar kleine Beispiele geben: ein warmes bequemes Bett, fließend Wasser, eine warme Dusche, einen Kühlschrank mit genügend essen, genügend Klamotten, dass man jeden Tag gesund und im Frieden aufwacht.
Wenn man sich wirklich mal mit einem Stift und Papier hinsetzt und einfach Dinge aufschreibt, die man jeden Tag, im Unterbewusstsein macht, weil sie einfach selbstverständlich sind, die aber für andere Menschen auf dieser großen Welt nicht so selbstverständlich sind, würde die Liste sehr lange werden.
Ich erwarte auch gar nicht, dass jeder für all diese Dinge dankbar ist, aber wenn man zu sich persönlich, schon jeden Abend vor dem Schlafen gehen sagt: „Ich bin dankbar, dass ich dieses Leben führen kann, mit all diesen Selbstverständlichkeiten, die ich jeden Tag durchlebe“, ist man um einiges glücklicher und Lebt besser. Es hört sich dumm an, aber dankbar für noch so kleine Dinge zu sein, hilft einem persönlich sehr viel weiter und macht einem Ende auch glücklicher.
Runter von der Insel
Nach Vancouver Island, einer wirklich tollen Insel, die einiges zu bieten hatte, ging die Reise dann weiter und zwar wieder zurück nach Vancouver. Allerdings auch nur für eine Nacht, denn hier hatten wir einen kleinen Zwischenstopp gemacht, es sollte nämlich am nächsten Tag weiter nach Whistler gehen, der Stadt der schönen Reichen.
Meine Gedanken waren damals, dass ich wahrscheinlich nie wieder nach Vancouver zurückkommen werde und das ich diese Stadt, das letzte Mal gesehen hab, umso lustiger ist es, dass ich vier Monate später, genau wieder in Vancouver angekommen bin und genau wie damals, auch nur für eine Nacht, dort geschlafen habe.
Als wir damals nach Whistler gefahren sind, stieg bei mir die Freude, aufs unermessliche an. Denn eine Sache ist mir hier auch aufgefallen, so schön auch jeder Ort ist, bei dem man einige Zeit verbringt, umso mehr freue ich mich dann immer wieder, wenn es zur nächsten Station weitergeht. Vielleicht steckt in mir ja doch ein kleiner Abenteurer drin, der immer etwas Neues sehen möchte.
Damals wurde ich allerdings ein bisschen enttäuscht, denn Whistler ist für mich nicht bei meinen Top-Orten in Kanada dabei. Ich würde allerdings auch nie sagen, dass Whistler nicht schön ist, aber für mich persönlich, gab es viel mehr Orte, die mich mehr beeindruckt haben, als dieser. Es liegt wahrscheinlich auch wieder daran, dass ich es nicht mag, wenn an einem Ort, so unfassbar viele Menschen sind und dann auch noch Touristen.
Ich weiß das klingt komisch, weil ich quasi auch ein Tourist bin, aber wenn man schon dabei zusehen muss, wie sich mehrere Menschen fast in die Haare kriegen, nur weil Sie ein Bild, vor den Olympischen Ringen haben möchten, sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen. Nichts desto trotz, habe ich auch hier, wie an jedem Ort wo ich gewesen bin, sehr schöne Dinge erlebt.
Dazu gehört auf alle Fälle, die mit Abstand anstrengendsten Wanderung, in meinem noch jungen Leben, die erste Begegnung mit einem Bären, das einschlafen und aufwachen mit einer der schönsten Aussichten auf die Rocky Mountains und natürlich das erste Kennenlernen, mit dem beeindruckendsten Ort, an dem ich bisher in Kanada gewesen bin, dem Garibaldi Lake. Allein wegen all diesen Dingen, werde ich mit Whistler immer eine schöne Zeit verbinden.
Ich möchte in dieser Folge Storytime, auch gar nicht so genau auf jeden Ort eingehen, da es von jedem Abschnitt meiner Reise, eine eigene Storytime gibt, die Ihr alle unter „ALL STORYS“ finden könnt. Aber nachdem ich nun schon sechs Monate hier bin, wollte ich auch einfach mal wieder wiederholen, was denn alles schon passiert ist und so gehe ich einfach nochmal auf alle Orte und ein paar Erlebnisse ein, die ich dort erlebt habe.
Von Whistler in den ersten Nationalpark
Jasper und Banff, davon redet jeder Work and Travler, wenn er nach Kanada kommt. Natürlich wollte ich da auch mitreden können und so sind wir damals von Whistler in den ersten Nationalpark gefahren und zwar nach Jasper.
Zuvor habe ich ja schon gewusst, dass Kanada wirklich ein unfassbar schönes Land ist, mit einer Natur und Landschaft, die es so kein zweites Mal auf dieser Welt gibt. Aber als wir nach Jasper gefahren sind, wusste ich, dass Kanada noch viel mehr zu bieten hat. Ich weiß noch ganz genau, als wir damals in Jasper reingefahren sind, mussten wir erst einmal ein bisschen warten, weil ein paar Rehe, einen Mittagsstammtisch auf der Straße abgehalten haben.
Die erste Station, war bei jedem neuen Ort, den wir entdeckten, das Visitor Center des Ortes. Das ist übrigens auch so eine fantastische Sache an Kanada, dass wirklich jeder Ort, zu mindestens die Orte, die man besuchen möchte, ein Visitor Center hat. Wer nicht weiß, was ein Visitor Center ist, dass ist ein Gebäude, bei dem man sich über den Ort informieren kann, welche Attraktionen es hier gibt, wo Campingplätze sind und ob diese noch freie Plätze haben und man bekommt hier zu jeder offenen Frage, eine konkrete Antwort.
Deswegen sind wir damals, auch zu einem Visitor Center gefahren, um uns nach einem Campingplatz zu erkundigen und obwohl wir in einer der Hauptreisezeiten unterwegs gewesen sind, haben wir noch einen Platz bekommen.
Jasper - Ein wunderbarer Ort
Damals hatten wir 15$ pro Nacht bezahlt, was ehrlich gesagt, ein Witz gewesen ist, weil alles durch vier Personen geteilt wurde. Ich habe also damals für eine Nacht, ganze 3,75 $ gezahlt, was sehr erschwinglich gewesen ist. Zugegeben hier war keine Dusche dabei, aber das konnte man auch jederzeit in Jasper, für einen sehr geringen Unkostenbeitrag nachholen. Kleiner Tipp von mir, falls ihr eine Dusche sucht, schaut euch bei Waschsaloons um, hier könnt ihr auch gleichzeitig die Klamotten waschen und natürlich ganz wichtig, eure Elektro-Geräte laden.
In Jasper habe ich auch sehr viel erlebt, von großen Schluchten, wo ein Fluss durchfließt, mit dem du bei einem falschen Schritt, sofort auf Wiedersehen sagen könntest, bis hin zu den wunderschönen Seen und Wasserfällen von Kanada. Wie ich anfangs schon erzählt habe, war es auch sehr erstaunlich, dass ich so viele Tiere sehen konnte, wie noch nie zuvor. Hier habe ich dann wirklich das erste Mal gemerkt, dass ich in einem Nationalpark unterwegs bin.
Mit Jasper verbinde ich außerdem eine Sache: Regen, viel Regen, unfassbar viel Regen. Leider hatte ich hier immer das Pech, dass es gefühlt immer geregnet hat. Aber da heißt es dann einfach, scheiß drauf, auch bei Regen kann man die Welt entdecken und das taten wir auch zur Genüge. Die ganze Geschichte über diesen Ort und noch viele weitere Dinge, was ich in Jasper erlebt habe, könnt ihr bei der vierten Storytime nachlesen.
Von Jasper nach Banff über den Icefield Parkway
Was macht man nach dem ersten Nationalpark, wenn es einem dort so gut gefallen hat? Richtig man fährt zum nächsten Nationalpark und hofft auf noch schönere Erlebnisse. Genau das haben wir damals gemacht und über den Icefield Parkway, kommt man am besten von Jasper nach Banff.
Bevor wir diese Strecke gefahren sind, die gute 200 Kilometer lang ist, hatte mir eine Freundin, mit der ich unterwegs gewesen bin gesagt, dass der Icefield Parkway, die schönste Straße von Kanada sein soll. Ob es wirklich die schönste Straße von Kanada ist, kann ich nicht beurteilen, da ich mit Sicherheit, nicht alle Straßen fahren kann, aber es war auf alle Fälle, die schönste Straße, die ich bisher in meinem Leben gefahren bin.
Dieser Weg war abgesehen davon, dass die Straße an deutsche Straßen erinnerte (woran das wohl liegt…), von der Natur und allgemein der Umgebung, einfach atemberaubend. Ich weiß nicht mehr wie oft wir stehen geblieben sind, um an einem wunderschönen Ort Fotos zu machen, aber es waren definitiv einige Male. Hier fährt man einfach mitten in das Herz der Rocky Mountains und diese haben sich an diesem Tag, in Ihrer vollen Pracht gezeigt. Ich liebe wirklich British Columbia, weil du immer von Bergen umgeben bist und das immer ein schönes Gefühl ist.
Goldige Zeiten in Golden
Die Ankunft war dann allerdings eher weniger schön, wir sind dann nämlich in Banff angekommen und mussten feststellen, dass wir nicht die einzigen waren, die hier campen wollten. Ich habe echt selten so viele Autos gesehen, aber hier ist wirklich das erste Mal der Fall eingetreten, dass wir keinen Campingplatz gefunden haben.
Also mussten wir uns anderweitig umsehen und haben dann mal geschaut, was denn so in der Umgebung von Banff liegt (Umgebung bedeutet +100 Km) und dann sind wir auf die Ortschaft Golden gestoßen. Eine Stadt, die gar nicht mehr im Banff Nationalpark liegt, aber nur hier, dachten wir uns, können wir einen freien Campingplatz finden.
Bei der Ankunft hat man irgendwie auch schon gemerkt, dass dieser Ort nicht so bekannt ist, weil einfach alles ganz normal wirkte und nicht auf den Tourismus aufgebaut ist. Hier hatten wir dann auch sofort mit einem Campingplatz Glück und ich muss sagen, dass auch dieser Campingplatz wirklich ein sehr guter gewesen ist.
In der Zeit in Golden, habe ich zwar nicht gerade die abenteuerlichsten Geschichten erlebt, aber trotzdem war es eine schöne Zeit, da die Stadt irgendwie besonders gewesen ist. Hier hat man einfach gemerkt, dass dieser Platz, kein Touristenmagnet ist und so konnte man auch ganz entspannt alles entdecken. Ein besonderes Highlight, war in Golden der „Canada-Day“, einer der größten Nationalfeiertage in diesem Land.
An diesem Tag hat man richtig gemerkt, wie alle Menschen, stolz darauf sind, dass Sie in Kanada leben. Dieser schöne Tag, wurde dann auch durch ein großes „Barbecue“, mit allen Campingplatzbesuchern und einem Feuerwerk direkt am Fluss abgerundet. Das einzig Blöde ist hier allerdings gewesen, dass ich hier auch meine erste Reifenpanne gehabt habe und damit dann einige Probleme entstanden sind, aber die ganze Geschichte hierzu, könnt ihr ebenfalls in der vierten Storytime noch einmal nachlesen.
Endlich nach Banff
Die Zeit im schönen Golden, musste aber auch irgendwann enden und so haben wir uns nach ein paar Tagen, noch einmal nach Banff aufgemacht, um erneut einen Campingplatz zu suchen. Diesmal sah es auch so aus, als würde es endlich mit einem freien Platz klappen, da wir schon einige Kilometer vor Banff, bei einem Campingplatz nachgeschaut hatten, ob ein Platz frei ist und hier waren so viele frei, dass wir beschlossen haben, noch näher nach Banff zu fahren, um einen besseren Campingplatz zu bekommen.
Gesagt, getan und schon waren wir auf dem Weg zum Two Jack Campingplatz, der direkt im Banff Nationalpark liegt und auch in der Nähe von der Stadt selber lag. Hier hatten wir dann endlich Erfolg mit einem Platz und es hieß wieder Lager aufschlagen.
Das war immer einer der nervigsten Arbeiten, denn wir waren zu einer Zeit in Kanada, als ein neuer Regenrekord aufgestellt wurde. Es hat nämlich noch nie so viel geregnet, wie in der Zeit, wo wir in Banff gewesen sind. Das Problem ist gewesen, dass wir jedes Mal, wenn wir unser Lager neu aufschlugen, auch dafür sorgen mussten, dass unser Zelt absolut wasserdicht ist.
Die traurige Wahrheit ist leider oft gewesen, dass es nicht komplett wasserdicht geblieben ist, da halfen auch die vielen Planen über dem Zelt nichts. Ich kann mich auch noch gut an diese Zeit erinnern, weil ich bei diesem Campingplatz, nur in unserem Zelt und nicht im Auto geschlafen habe und die Nächte teilweise echt ungemütlich und kalt gewesen sind. Aber im Nachhinein war es trotzdem eine schöne Erfahrung, mal für eine so lange Zeit, in einem Zelt geschlafen zu haben.
Fazit zu Banff
Die Zeit in Banff und im Nationalpark, war trotz allem eine wirklich sehr schöne. Denn hier habe ich wirklich jeden Tag etwas Neues erlebt, da es hier so viel zu entdecken gab, dass es nie langweilig gewesen ist. In Banff gibt es nämlich so unfassbar viele Attraktionen, von den berühmten Seen: Lake Louise und Moraine Lake und noch vielen weiteren Gewässern, die mindestens genauso schön sind, wie die berühmten zwei. Außerdem natürlich die schönsten Wanderwege, die einen mitten durch die Rocky Mountains führen.
Nicht zu vergessen sind natürlich auch die vielen Erlebnisse, die ich mit vielen Tieren hatte. Von Bären, Wölfen, Hirschen und noch vielen mehr, es war alles dabei. Aber auch diese Geschichten und noch viele weitere, wie zum Beispiel, die komplette Story zu meiner Autopanne, den Angelausflügen und noch weitere tolle Erlebnisse, könnt Ihr bei der fünften Storytime noch einmal nachlesen.
Es wird ja so oft gesagt, dass man die Nationalparks Jasper und Banff unbedingt gesehen haben muss, wenn man in Kanada ist und das würde ich auch so unterschreiben, weil sie wirklich wunderschön sind. Allerdings hat es mich ein bisschen gestört, dass hier bei vielen Dingen, der größte Profit mit dem Tourismus gezogen werden will. Deswegen möchte ich auch nochmal erwähnen, dass die Nationalparks Jasper und Banff, wirklich beeindruckend sind, es aber noch unendlich weitere schöne Orte und Nationalparks gibt und diese zwei, nicht das Maß aller Dinge sind.
Aus den Rockys in die unendlichen Weiten Kanadas
Nach einer sehr langen Zeit in Banff, denn wir haben hier die längste Zeit, von dem ganzen Roadtrip verbracht, musste die Reise weitergehen und zwar Richtung Calgary, raus aus den Rocky Mountains und rein in das Flachland von Kanada.
Das war schon sehr lustig anzuschauen, denn wenn man von Banff nach Calgary, mit dem Auto fährt, gibt es irgendwann einen Punkt, bei dem man die Berge verlässt und anschließend nichts kommt, außer flache Felder. Wie als würdest du in ein anderes Land fahren, so krass war der Unterschied.
Das kam mir vielleicht auch so beeindruckend vor, weil ich seit meiner Ankunft in Kanada, jeden Tag nur von Bergen umgeben gewesen bin. Denn es gibt wahrscheinlich nur wenig Plätze in British Columbia, bei denen du keine Berge siehst. Aber wie man so schön sagt: „der Weg ist das Ziel“ und so kamen wir in Calgary, die Hauptstadt der Cowboys und der Country Liebhaber schnell an.
Hier ist mir dann auch erstmal aufgefallen, wie schön eigentlich Vancouver gewesen ist, denn mich persönlich hat Calgary nicht vom Hocker gehauen. Hierzu muss ich allerdings auch fairer Weise sagen, dass ich hier nicht so viel Zeit verbracht habe, wie in Vancouver. Trotzdem war Calgary für mich, eher eine langweilige Stadt und das, obwohl wir in Calgary zur Stampede Zeit gewesen sind.
Ich habe auch schnell durch ein paar Dinge gemerkt, dass ich jetzt wirklich in Alberta und nicht mehr in einem Nationalpark in British Columbia bin, weil an diesem Campingplatz, bei dem wir übernachtet haben, schon gar keine Abfalleimer mit Tierschutz mehr gewesen sind. Denn auf jedem vorherigen Campingplatz, auf dem ich gewesen bin, gab es immer Abfalleimer, die nur ein Mensch öffnen konnte und für Tiere nicht zu öffnen gewesen ist.
Einerseits war das natürlich schön, da man jetzt davon ausgehen konnte, dass kein Bär mal auf einen Kaffee vorbeikommt, andererseits war es auch ein bisschen traurig, weil ich schon gerne die vielen Tiere von diesem schönen Land sehe. In Calgary allgemein, hab ich auch nicht sehr viele spannende Geschichten erlebt, abgesehen von ein paar Besuchen in der Stadt, einem sehr lustigen Besuch auf dem Stampede Festival, von dem ich euch, auf einer anderen Art und Weise, noch einmal erzählen werde (am 01.12.2019, erfahrt Ihr, wie ich das machen werde) und vielen Stunden auf dem Campingplatz, habe ich in Calgary nicht viel erlebt. Aber auch zu diesem Ort, gibt es noch ein paar Geschichten, die Ihr auch in der fünften Storytime noch einmal nachlesen könnt.
Die letzte Station des Roadtrips
Nach der Country-Hochburg Calgary, stand für mich und meine Reisepartner, auch schon die nächste Station fest und zwar Edmonton. Die Hauptstadt, des Bundesstaates Alberta. Auch hier kann ich schon im vornherein sagen, dass ich kein großer Fan von dieser Stadt geworden bin, hier kam mir alles so kalt und nicht lebendig vor, dass ich immer den Eindruck hatte, dass diese Stadt, nicht richtig lebt und eher eine Arbeiterstadt ist.
Es war auch vorgesehen, dass Edmonton, die letzte Station, des Roadtrips werden sollte und sich die Wege von mir und meinen Reisepartnern, hier trennen würden. Als wir in Edmonton angekommen sind, haben wir uns erst einmal nach einem Campingplatz umgeschaut und sind diesmal, auch schnell fündig geworden.
Wir haben ganze achte Tage auf dem Half Moon Lake Campingplatz verbracht, der wirklich ein sehr schöner Campingplatz ist. Das einzige was hier noch schlimmer gewesen ist, als bei den Campingplätzen zuvor, waren die vielen Mosquitos, die hier gelebt haben. Ich hatte nach dieser Zeit wahrscheinlich so viele Mückenstiche, wie sonst noch nie in meinem Leben, aber nach ein paar Tagen, habe ich auch hier eine einigermaßen gute Methode entwickelt, um gegen diese Tiere vorzugehen.
Man nehme drei Hosen, zwei T-Shirts, zwei Pullis, eine Jacke, zwei Socken, feste Schuhe, eine Mütze, ein paar Handschuhe und ganz viel Mückenspray und man bekommt anstatt 50 Stichen pro Tag, nur 10. Ehrlicher Weise habe ich auch an diesem Campingplatz, nicht die aufregendste Zeit gehabt, da es leider wieder so oft geregnet hat, dass es außer einem großen Shoppingtag in der West Edmonton Mall, zwei Stadtbesuchen und wenigen Kurztrips, nichts spektakuläres passiert ist.
Der letzte Ort des Roadtrips
Ich glaube an diesem Campingplatz, habe ich die meiste Zeit, am Platz selbst verbracht. Hier gab es oft Tage, an denen ich einfach nichts gemacht habe, außer das WLAN vom Campingplatzoffice zu benutzen. Aber auch solche Tage muss es mal geben, denn ich persönlich möchte auch gar nicht jeden Tag, etwas Neues entdecken und zu einer neuen Attraktion fahren. Denn es ist auch mal schön, wenn man einfach mal das Leben genießt und nichts macht, außer natürlich am besten Blog und den besten Social Media Seiten dieser Welt zu arbeiten.
Nach der Zeit auf diesem Campingplatz, stand dann auch der letzte Ort an, den ich mit meinen Reisepartnern verbringen würde. Nachdem wir nur noch zu dritt unterwegs gewesen sind, haben wir beschlossen, dass wir die letzten Tage, noch einmal in einem Nationalpark übernachten wollen. Genau diese Entscheidung, war schlussendlich auch die Richtige.
Nach dem Half Moon Lake Campingplatz, sind wir weiter zum Elk Nationalpark gefahren und zu dem darin beinhalteten Campingplatz. Hier wurde dann auch endlich mein Abenteurersinn wiedererweckt, weil wie ich gerade schon erwähnt habe, ist beim alten Campingplatz, nicht gerade viel passiert. Ein Grund hierfür, war vor allem auch, dass man nicht viel auf dem Campingplatz und in der Umgebung unternehmen konnte. Umso schöner war es dann, als wir in den Elk Nationalpark gefahren sind und ich nur durch das Durchfahren des Parks, so viele Trails gesehen habe, dass meine Vorfreude kaum zu bremsen war.
Die Tage in diesem Nationalpark, sahen dann auch fast immer gleich aus: Aufstehen, Frühstücken, ein bis zwei Trails gehen, nach Hause fahren, duschen, Abendessen und ins Bett gehen. Ich weiß, es war damals ein hartes Leben… Aber so kam es, dass auch diese wunderbare Zeit mit so tollen Erlebnissen vorüberging. Hier habe ich zum Beispiel mein erstes Bison und den ersten Bieber in meinen Leben gesehen. Aber das und noch viele weite Dinge über diese Zeit, könnt Ihr in der sechsten Storytime noch einmal nachlesen.
Das erste Mal alleine leben - Die Vor- und Nachteile davon
Alles Schöne hat mal ein Ende und so hatte auch mein Roadtrip mit meinen Reisebuddys, den ich noch einmal vielen Dank, für die geile Zeit sagen möchte, ein Ende. Das war auch gleichzeitig der Beginn, von einem neuen Abenteuer. Ich weiß noch genau, als war es gestern, ich habe meine Reisepartner zum Flughafen gefahren und mich verabschiedet. Danach bin ich wieder Richtung Edmonton gefahren, aber in meinem Kopf wusste ich überhaupt nicht, was ich jetzt mache.
Ich hatte zwar „eigentlich“ zu diesem Zeitpunkt schon eine Arbeit, aber diese würde erst in einer Woche anfangen und mir fehlte immer noch die finale Antwort von der Familie, bei der ich zu arbeiten anfangen wollte. Also fuhr ich wieder Richtung Edmonton, mit keinem Plan, für die nächste Woche und noch weniger Plan, für den damaligen Tag. Aber was macht man natürlich in so einem Moment? Genau, ganz gemütlich zu einem Starbucks deiner Wahl fahren, einen großen Kaffee bestellen und erst einmal das WLAN ausnutzen.
Dort habe ich dann auch die Zukunft ein bisschen besser planen können, denn die wichtigste Frage ist gewesen: Wo übernachte ich morgen, übermorgen, überübermorgen und die darauffolgenden Tage. Aber hier kann ich nur noch einmal, die App: iOverlander empfehlen, mit der sich wirklich einfach ein Schlafplatz finden lässt. Natürlich mit der Voraussetzung, dass man ein Auto zum Übernachten hat.
Das schöne war, nachdem ich jetzt alleine unterwegs gewesen bin, konnte ich auch endlich das machen, was ich wollte und nicht was für die Gemeinheit das Beste ist. Das ist auch wirklich ein großer Punkt gewesen, wieso ich diese ganze Reise alleine machen wollte, weil alles viel einfacher ist, wenn man alleine unterwegs ist.
Außerdem bringt es der Persönlichkeit, dem Selbstvertrauen, der Kommunikation und noch so vielen weiteren Dingen, einfach mehr, wenn du alleine unterwegs bist. Denn du wächst an allen Erlebnissen, da du selbst überleben, auf dich aufpassen und für dich sorgen musst und das bringt einem meiner Meinung nach viel mehr, als wenn du immer jemanden hast, an den du dich wenden kannst.
Aber ich möchte das Reisen mit jemanden anderen auch gar nicht verurteilen, denn es bringt auch viele Vorteile mit sich, denn nicht jeder kommt mit Einsamkeit klar und ich muss ehrlich sagen, dass oftmals ein Gespräch, mit einer vertrauten Person schön gewesen wäre und es mir immer sehr geholfen hat, wenn ich eins führen konnte.
Ich denke, dass ich nach diesem Jahr, nicht noch einmal alleine Reisen möchte, sondern dann wirklich mit einem Partner oder einem Freund, weil wenn es nur ums Reisen geht, ist eine vertraute Person an deiner Seite, schon sehr viel wert. Aber ich habe damals für mich den Entschluss gefasst, dass ich alleine Reisen möchte, weil ich einfach wusste, dass es mir mehr bringt, wenn ich das alles alleine mache und nicht mit jemand anderen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass es die absolut richtige Entscheidung gewesen ist.
Ich habe damals dann auch gelernt, wie man alleine lebt, denn ich musste bis zu meiner ersten Arbeit, immer jeden Tag schauen, wo schlafe ich, was esse ich, wie verbringe ich meine Zeit und noch viele weitere Dinge.
Meine erste Arbeit in Kanada
Der Tag auf meiner ersten Arbeit, rückte somit auch immer näher und somit stieg auch immer mehr die Freude, auf das was kommen wird. Ich weiß noch ganz genau, dass es der vierte August gewesen ist, als ich das erste Mal vor dem Haus der Familie stand, bei der ich zwei Monate gelebt habe und ab diesem Zeitpunkt, eine ganz besondere Zeit für mich begonnen hat.
Ich habe es schon oft, in meinen Blogartikeln und auf Instagram erwähnt, dass ich hier eine der besten Zeiten in meinem Leben hatte und ich einfach nur dankbar für diese Zeit bin. Es klingt wahrscheinlich ein bisschen komisch, wenn man sich überlegt, dass ich hier zwei Monate gelebt und gearbeitet habe. Bei einer Familie, mitten in der Natur, in einem Wald und um dich herum nichts außer die Schönheit von Kanada. Denn jetzt könnte man sich die Frage stellen, was so besonders an der Zeit hier gewesen ist? Ich selber würde es so beantworten, dass ich hier gelernt habe, was es heißt zu LEBEN, zu LIEBEN, GLÜCKLICH zu sein und einfach DAS LEBEN ZU FÜHREN, DASS MAN SICH IMMER GEWÜNSCHT HAT. Über diese fantastische Zeit, dreht es sich auch in der siebten und achten Storytime, bei der Ihr noch viel mehr Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten erfahrt. Was ich allerdings am Ende noch einmal mal schreiben möchte ist:
Danke für alles Liebe Katrin, Adam und Kinder!!!
Squamish ich komme
Nach einer schönen Sache, kommt was? Genau noch mehr schöne Sachen und das ist bei mir wirklich der Fall. Diese ganze Reise in Kanada, hätte für mich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht besser verlaufen können, angefangen in Vancouver, die coolste Stadt (nach München) in der ich bis jetzt gewesen bin, weiter zum Roadtrip, bei dem ich so viele fantastische Dinge erleben durfte und weiter zu meiner ersten Arbeit, bei der ich eine der schönsten Zeiten, in meinem noch jungen Leben hatte.
Genau so schön, ist es dann auch nach meiner ersten Arbeit weitergegangen, ich habe dann nämlich langsam feststellen müssen, dass ich irgendwie ein bisschen wenig Geld auf dem Konto habe und es vielleicht ganz gut wäre, wenn ich mir eine bezahlte Arbeit suchen würde.
Genau das habe ich dann auch gemacht und nach einer verhältnismäßig kurzen Suche, bin ich auf das wunderbare „Cheakamus Centre“ in Squamish gestoßen. Das lustige hieran ist, dass ich mir diese Arbeit schon ganz am Anfang meiner Reise, bei Facebook gespeichert hatte.
Denn immer, wenn ich ein Jobangebot, in einer Facebook Gruppe für Work and Travler in Kanada gesehen habe, speichere ich mir diese ab, denn man weiß ja nie. Umso besser ist es dann, dass ich mir genau diese Arbeit auch gespeichert habe, denn hier war wirklich alles mitinbegriffen, was ich brauche.
Hier hatte ich nämlich ein eigenes Zimmer mit Bett, drei tägliche Mahlzeiten, einen bezahlten Job und ich durfte in einem wunderschönen Gebiet leben, denn meine Arbeit liegt mitten in einem Wald, an einem Fluss, in den Rocky Mountains und um dich herum, ist nichts außer die schöne Natur Kanadas.
Deswegen wollte ich auch genau diese Arbeit haben und wie so oft in Kanada, ist es ganz einfach und schnell verlaufen. Ich habe wahrscheinlich drei oder vier E-Mails und ein Telefonat geführt und schon war ich eingestellt. Auch wieder etwas, was ich sehr an Kanada liebe, dass so viele Dinge, einfach unkomplizierter als in Deutschland sind.
So kam es, dass ich genau am dritten Oktober von meiner alten Arbeit aufgebrochen und wieder Richtung Westküste nach Squamish gefahren bin. An diesem Tag, habe ich auch wirklich richtig viele verrückte Dinge erlebt, die ganze Geschichte hierzu, könnt Ihr bei der neunten Ausgabe von Storytime nachlesen.
Aber schlussendlich bin ich doch an meinem Ziel angekommen und das hieß „Squamish“, denn genau hier liegt das Cheakamus Centre, eine Art Schule und Hotel in einem. Ich weiß noch genau, dass ich am vierten Oktober, an einem Rastplatz in Vancouver aufgewacht und anschließend nach Squamish aufgebrochen bin.
Hierbei fällt mir auch gerade auf, dass es irgendwie immer der vierte eines Monats ist und das im zwei Monats-Rhythmus, bei dem etwas Neues passiert ist. Ich bin nämlich am vierten Juni in Vancouver gelandet, am vierten August habe ich meine erste Arbeit angefangen und am vierten Oktober bin ich nach Squamish gefahren, um dort meine neue Arbeit anzufangen. Wirklich verrückt, wenn ich so darüber nachdenke…
Dann bin ich schon richtig gespannt, was am vierten Dezember passieren wird, weil dann wieder zwei Monate vorbei wären, allerdings kann ich schonmal vorwegnehmen, dass ich dann immer noch in Squamish sein werde. Über meine neue Arbeit möchte ich in dieser Storytime gar nicht so viel schreiben, da ich das in der elften Ausgabe ganz ausführlich nachholen werde.
Ich möchte bloß schonmal vorwegnehmen, dass ich auch hier, eine fantastische Zeit erlebt habe und immer noch erlebe. Hier habe ich wirklich eine Traumarbeit gefunden und auch hier sind schon so schöne Dinge passiert, dass ich mich schon freue, wenn ich die elfte Storytime schreiben und euch davon erzählen kann.
Was passiert jetzt in der Zukunft?
Diese ganze Reise, ist für mich ja ein einziges Abenteuer und ich lebe eigentlich immer von Ort zu Ort. Das bedeutet für mich, dass ich zwar eine genaue Vorstellung habe, was ich alles sehen möchte, aber wann und vor allem wie das ganze stattfinden soll, ist immer wieder eine neue Überraschung.
Meiner Meinung nach, ist das auch der richtige Weg, um so ein Work and Travel Jahr anzugehen, nicht so viel im Voraus zu planen, sondern lieber viel spontaner sein, denn mit Spontanität, erlebst du die schönsten Dinge. Aber das soll natürlich nicht heißen, dass man keinen Plan haben soll, wenn zum Beispiel morgen dein Arbeitsvertrag ausläuft, dann solltest du schon wissen, was du am darauffolgenden Tag machst.
Ein bisschen für die Zukunft sollte man schon planen und mein Plan schaut kurz zusammengefasst so aus: USA USA USA. Wie einige ja vielleicht schon wissen, war es ganz am Anfang, als ich über ein Work and Travel Jahr nachgedacht habe, immer mein Traum, in die USA zu fliegen. Nachdem es allerdings nicht möglich ist, ein Work and Travel Jahr, so wie ich es jetzt in Kanada mache, auch in den USA anzugehen, habe ich mich dann gegen die USA und für Kanada entschieden.
Das gute ist jetzt nämlich, es ist nur ein „Katzensprung“ von Kanada in die USA und nachdem ich jetzt nach der Zeit in Squamish, über vier Monate gearbeitet habe, möchte ich doch auch mal wieder reisen und einfach ein Abenteuer erleben. Deswegen geht es für mich Mitte Dezember, an die Westküste der USA, an der ich dann mit meinem lieben Auto, einen kleinen Roadtrip machen werde.
Ich freue mich wirklich schon sehr auf diese Zeit, da ich mehr als gespannt bin, was ich dort alles erleben werde. Mein Ziel ist es, dass ich Mitte Januar wieder nach Kanada komme und ich mich dann in den Osten dieses wunderschönen Landes aufmache. Aber wie ich immer so schön denke, mal schauen was sich ergibt, vielleicht mache ich doch noch was ganz anderes. Eine Sache ist allerdings klar, es wird ein neues Abenteuer, auf das ich mich unendlich freue, denn die #journeyfromlatotheworld muss natürlich weitergehen.
Abschließende Worte
Es ist dem einen oder anderen vielleicht aufgefallen, dass diese Folge von Storytime, eine sehr lange ist. Das liegt zum einem daran, dass ich in dieser Folge, einfach die kompletten sechs Monate, von meiner bisherigen Reise, noch einmal kurz zusammenfassen wollte und es eine Art Sonderfolge ist, weil es eben die zehnte Ausgabe von Storytime ist.
An die Person, die das hier liest, möchte ich erst einmal von Herzen Danke sagen. Das eine Person, einen so langen Blogeintrag liest, bedeutet mir viel und es macht mich sehr glücklich, dass es einige Menschen dort draußen gibt, die sich für meine Reise und alles was ich erlebe interessieren.
Ich möchte aber auch allgemein, an jede Person, egal ob es meine Familie, ein guter Freund oder eine gute Freundin, oder an eine mir völlig fremde Person Danke sagen, dass ihr auf meine Website geklickt habt und euch eine Storytime oder eine Galerie-Kategorie angeschaut habt.
Das schönste für mich, ist immer noch, wenn ich sehe, dass es Menschen gibt, denen ich mit meiner Arbeit, meinen Blogeinträgen und den Social-Media-Kanälen, eine Freude machen kann. Das ist der Hauptgrund, wieso ich das alles mache, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, ist eine Sache, die ich gerne für immer machen möchte.
Deswegen werde ich ab ersten Dezember, auch eine Sache in die Welt rufen, mit der ich hoffentlich noch mehr Menschen dort draußen erreichen kann, um mehr Spaß, Positivität und die Liebe zum Leben in dieser wunderbaren Welt verbreiten zu können.
Was ich dort genau machen werde, erfahrt Ihr entweder nächste Woche auf meiner Instagram oder Facebook Seite, oder Ihr klickt am 01.12.2019 auf meine Website. Somit könnt Ihr live beim Start, meines neuen Projekts dabei sein, von dem ich schon sehr lange träume und ich einfach nur glücklich bin, dass es endlich losgeht.
Die Zukunft wird auf jeden Fall fantastisch, bombastisch, phänomenal (mir gehen wie schon am Anfang dieser Storytime, die Adjektive aus). Wie immer würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn Ihr mir ein Feedback in den Kommentaren unter dieser Folge oder auf Instagram und Facebook hinterlassen könntet. Ihr würdet mich auch sehr unterstützen, wenn Ihr diese Website, diese Storytime oder einfach meine Social-Media-Seiten, auf anderen Plattformen teilen könntet.
Das wäre eine sehr große Hilfe, denn nur zusammen, mit euch geilen Menschen dort draußen, kann ich all diese wunderbaren Projekte noch weiter verbessern und nur mit euch, können diese Projekte, auch ganz groß werden. Am Schluss wünsche ich dir, genau der Person, die diese Storytime gerade liest, nur das Beste und ich hoffe das alles gelingt, was du dir vorstellst! Denn eins ist sicher, wir träumen viel, wir würden gerne etwas anderes aus unserem Leben machen, aber das schwierigste an all diesen Dingen, ist meistens das Anfangen. Deswegen hoffe ich, dass auch du anfängst, deine Träume zu leben.
Bis bald und lasst es euch wie immer gut gehen!
LM
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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
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Bravo Luis…Sehr gut machst Du deine Storytime Beiträge…
San immer bestens informiert (((-:
Alles gute Weiterhin & Westcoast rules….(einer meiner Lieblingsorte auf dem Planeten)
Grüße Angie & dei Onki
Servus Luis, dir scheints ja wirklich richtig gut zu gehen. Das ist prima!
Schreibst wirklich toll, man kann sich alles vorstellen beim lesen!
Hab noch weiterhin eine fantastische Zeit und genieße es!
Ganz liebe Grüße Caro
Lieber Luis, ich finde es ganz toll was du machst und dass du es machst. Ich habe deinen Blog sehr gerne gelesen, auch wenn er lang war (macht gar nichts). Ich freu mich sehr für dich, dass es dir so gut geht. Pass auf dich auf. LG Christine Hess