#11 Der USA Roadtrip - Teil 1

Wie beginnt man am besten einen Blogeintrag? Diese Frage habe ich mir geradegestellt, als ich begonnen habe, diesen Text zu schreiben und wahrscheinlich ist die beste Art, dass man einfach das aufschreibt, was einen gerade durch den Kopf geht. Bei mir sind es solche Wörter, wie Abschied, Neustart, Ende eines Kapitels. Alles Wörter, bei denen man schon erkennen kann, dass sich irgendetwas an meiner Situation ändern wird. Ich sitze nämlich aktuell, an dem Flughafen wo alles begonnen hat und warte, bis ich ein Flugzeug steigen kann. Die Reise wird für mich nämlich weitergehen, wohin es geht und was eigentlich alles in den letzten zwei Monaten passiert ist, möchte ich euch heute erzählen, in einer neuen Ausgabe von Storytime – Dem Blog für deine Portion Spaß, Positivität und Liebe zum Leben.

Mehr Travel anstatt Work

Wenn mich Menschen immer fragen, was ich denn hier in Kanada mache, dann kommen in meiner Antwort, die Wörter: Work and Travel oft vor. Im Grunde beschreibt das nämlich genau was ich mache. Manchmal arbeite ich und anschließend reise ich wieder, mit dem Geld, dass ich verdient habe.

Anfang Dezember hieß es für mich, wieder einmal überlegen, wohin es denn als nächstes gehen sollte und was ich eigentlich machen will, denn mein Arbeitsvertrag bei dem wunderschönen Cheakamus Centre in Squamish ging nur noch bis Mitte Dezember.

Deswegen musste ich die verschiedenen Optionen durchgehen, die ich hatte. Das war zum einem wieder eine neue Arbeit suchen oder endlich mal wieder etwas erleben und reisen. Denn bis zu dem Tag, wo mein Arbeitsvertrag enden sollte, hatte ich dann fast fünf Monate am Stück gearbeitet und war doch eigentlich immer an denselben Orten. Deswegen war die Entscheidung für mich nicht so schwer, dass ich endlich wieder etwas erleben und ein neues Abenteuer wollte. Bloß war die große Frage: Wohin?

Norden oder Süden

Als ich noch bei meiner ersten Arbeit in Alberta gelebt habe, hatte ich mir eigentlich folgenden Plan zurechtgelegt: bis Ende des Jahres Geld verdienen und anschließend in den großen weiten Norden von Kanada reisen. Ich wollte nämlich unbedingt den Yukon und Alaska sehen, weil dort eine Natur herrscht, die wahrscheinlich eine der beeindruckendsten auf der ganzen Welt ist.

Leider wurden auch die Zweifel an diesem Vorhaben, von Zeit zu Zeit immer größer. Da sich dann solche Fragen ergaben: wie komme ich dorthin, wo leben ich dort, was möchte ich da machen. Alles Fragen die sich jetzt sehr simpel anhören, aber man muss sich vorstellen, dass ich zu einer Zeit dorthin wollte, wo der tiefste Winter im Yukon herrschte und die Temperaturen durchgehend im -20 bis -40 Grad Bereich lagen.

Eins der größten Probleme war eigentlich, dass ich ja noch mein Auto hatte und ich es leider etwas verpennt hatte, dieses auch wieder rechtzeitig vor dem Ende meiner Arbeit zu verkaufen. Jetzt hätte ich auch versuchen können, mit meinem geliebten Auto in den Norden zu fahren, aber so ehrlich musste ich dann selber zu mir sein, dass mein Auto zwar eine Höllenmaschine ist, aber nicht für Meter hohen Schnee, schlechte Straßen und hohe Minusgrade geeignet ist.

Wenn nicht in den Yukon wohin dann?

Deswegen musste ich mich damit abfinden, dass dieses Reiseziel, zu diesem Zeitpunkt leider nicht machbar ist. Aber schon damals hatte ich mir versprochen, dass ich irgendwann dorthin reisen werde, um diese wunderschöne Landschaft zu erkunden. Also musste ich mich aber auch nach einem anderen Reiseziel umsehen und die Entscheidung, was ich jetzt wirklich machen will, war eigentlich auch schnell gefallen.

Es gab nämlich noch einen weiteren Reisetraum und zwar: Die Westküste der USA. Eine tolle Sache an Squamish, dem Ort wo ich zu dem Zeitpunkt lebte, ist gewesen, dass es nur zwei Stunden, mit dem Auto bis zur Amerikanischen Grenze entfernt liegt.

Wer mich schon ein bisschen genauer verfolgt, der weiß, dass eigentlich die USA, vor Kanada mein Reisewunsch gewesen ist, aber das durch verschieden Gründe nicht möglich gewesen ist. Aber das ist jetzt im Nachhinein, auch gut so gewesen, denn auch wenn ich in den USA nicht arbeiten kann, so kann ich in dieses Land reisen und als Tourist das Land erkunden und genau das, war dann der Plan.

Danke Cheakamus Centre

Nach einer wirklich wunderbaren Zeit, im wunderschönen Cheakamus Centre in Squamish, hieß es aber wie so oft, Abschied nehmen. Ich bin einfach so unendlich dankbar, dass ich an diesem Ort, für über zweiendhalb Monate leben, arbeiten und vor allem Spaß haben durfte. Diese Zeit war deswegen so überragend, weil ich erstens Geld verdient habe und ein eigenes Zimmer mit Verpflegung für mich hatte, aber das eigentlich tolle war an diesem Ort, dass ich hier neue Freunde fürs Leben kennengelernt habe und wirklich jeden Tag aufgestanden und mit Freude zur Arbeit gegangen bin.

Deswegen an dieser Stelle, auch noch einmal Vielen Vielen Vielen Dank liebes Cheakamus Centre, es war wirklich eine fantastische Zeit, die ich nie vergessen werde. Aber wie schon angekündigt, musste ich mich auch von diesem Ort trennen und nach längerem überlegen, hatte ich mich dann dazu entschlossen, dass ich am 20 Dezember nach Seattle aufbrechen werde, der ersten Station, auf meinem Roadtrip durch die USA.

Servus USA
ein Bua aus Labavaria ist da

Gesagt, getan und wir schrieben den 20 Dezember. Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen, wie dieser Tag abgelaufen ist. In der Früh bin ich gleich von Squamish losgefahren und nach einem kurzen Zwischenstopp in Vancouver, gleich weiter zur Amerikanischen Grenze.

Eigentlich sah alles so aus, als würde alles perfekt laufen. Denn von Squamish, nach Seattle, waren es gerade mal ein bisschen mehr als drei Stunden Autofahrt, aber es wäre ja langweilig, wenn es perfekt laufen würde…

Ich hatte nämlich nicht mit den ach so netten (hoffentlich hört man die Ironie) Amerikanischen Grenzbeamten gerechnet. Gerade wenn ich diese Zeilen schreibe, muss ich mich schon wieder zurückhalten, dass ich keine bösen Wörter, gegen die Grenzpolitik der USA schreibe. Vielleicht ist es aber auch einfach der Leichtsinn, eines Europäers gewesen, der von Europareisen nur sehr kurze bzw. gar keine Grenzkontrollen gewohnt ist.

Um es allerdings kurz zusammenzufassen, der Grenzübergang von Kanada in die USA sah ungefähr so aus, unzählige Kontrollen, hunderte Fragen und viele Stunden später, durfte ich schon in das Land einreisen. Hört sich doch gar nicht so schlimm an.

Wenn jemand die ganze Geschichte, zu diesem Grenzübergang erfahren möchte, kann man das alles bei der 4 Folge von meinem Podcast nachhören. Aber schlussendlich war das wichtigste, dass ich in den USA war und nachdem ich offiziell in dem Land gewesen bin, wo angeblich alles möglich ist, konnte die Reise auch endlich zu meinem ersten Ziel weitergehen.

Schlaflos in Seattle

Nach einer dann doch längeren Autofahrt (geplant waren ja eigentlich nur 3 Stunden), bin ich erst am Abend in Seattle angekommen und eine Sache ist mir dann sofort aufgefallen. In den mehr als 8 Monaten, in denen ich in Kanada unterwegs gewesen bin, war ich in keinen einzigen Stau geraten. Aber als ich ca. eine Stunde in den USA gewesen bin, was ist mir da passiert? Genau ich stand erst einmal eine Weile im Stau.

Als ich dann endlich in Seattle angekommen war, stand nach einer langen Zeit, mal wieder die Suche nach einem Schlafplatz für mich an. Das war auch gleichzeitig wieder eine krasse Umstellung, denn vor diesem Tag hatte ich mehr als zweiendhalb Monate in einem normalen Bett und einem privaten Zimmer geschlafen und jetzt würde ich wieder eine sehr lange Zeit nur in meinem Auto leben und an den verrücktesten Orten schlafen.

Nach einer verhältnismäßig langen Suche, hatte ich dann mit der iOverlander-App, einen Schlafplatz für mich und mein Auto gefunden. Dieser erste Tag in den USA, war wirklich nicht gerade einwandfrei verlaufen. Ich musste Stunden lang an der Grenze warten, bis ich endlich einreisen durfte, danach stand ich für eine längere Zeit im Stau und was ich noch gar nicht erwähnt hatte, ist das ich in Seattle auch fast noch einen Unfall gebaut hatte.

Insgesamt habe ich dann mehr als 10 Stunden nach Seattle gebraucht, aber als ich dann an meinem Schlafplatz für die erste Nacht stand, war das alles vergessen. Denn ich hatte mir keinen geringeren Ort, als direkt am Ufer vom Lake Washington rausgesucht, ein wirklich schöner Ort, an dem ich die ganzen verrückten Ereignisse des Tages, schnell vergessen habe.

Die ersten Tage in Seattle

Am darauffolgenden Tag, begannen dann auch langsam meine Travel-Routinen wiedereinzusetzen, die immer folgende Dinge beinhalteten: Starbucks, Supermarkt, Orte erkunden, Orte mit WLAN erkunden, Schlafplatz suchen und das Auto wieder für die Nacht vorbereiten.

Diese Punkte passierten eigentlich so gut wie jeden Tag, weil eine Sache die ich schnell wieder feststellen musste, ist gewesen, dass das Leben im Auto, zwar seine Vor- aber auch viele Nachteile hat. Aber das sollte mich natürlich nicht abhalten, die vielen schönen Orte in Seattle zu erkunden.

Denn schon einmal vorab gesagt, ist Seattle für mich eine sehr tolle Stadt, die durchaus einen Besuch wert ist. So machte ich mich an mehreren Tagen unteranderem zu den folgenden Attraktionen von Seattle: Fremont Troll, Gas Works Park, Space Needle, Museum of Pop Culture, Seattle Centre, Gum Wall, Pike Place Market und noch viele weitere schöne Orte in Seattle. Wenn Ihr diese ganzen Dinge auch mal sehen möchtet, dann könnt Ihr gerne bei meiner IGTV-Serie: Ein Tag vorbeischauen. Hier habe ich verschiedene Videos von meinen Tagen in Seattle und in weiteren amerikanischen Städten für euch gedreht.

Wenn ich einen Ort erkunde, dann mache ich das alles eigentlich immer Zu fuß, da man dadurch viel mehr entdecken kann und gleichzeitig sich auch noch sportlich betätigt. Diese Taktik hat sich in Seattle dann auch gleich als richtige Sporteinheit herausgestellt, denn wie ich später auch in anderen amerikanischen Städten feststellen musste, sind diese Städte nicht eben gebaut, sondern eher wie eine Achterbahn mit vielen auf und abs. Aber das hat auch seine Vorteile, denn dadurch bekommt man immer solche tollen Ausblicke geboten.

Nach ein paar Tagen in Seattle, habe ich gemerkt, dass es schon sehr kalt in den Nächten ist, vor allem wenn man im Auto schläft. Denn im Auto schlafen bei 10 Grad oder bei 0 Grad ist dann doch nochmal ein deutlicher Unterschied. Wegen diesen Wetterbedingungen, habe ich mich auch entschlossen, dass ich weiterreisen möchte und zwar ab zur Westküste und Richtung Süden. Aber zuvor sollte es noch nach Portland, die größte Stadt von dem Bundesstaat Oregon gehen. Also hieß es nach fünf wunderbaren Tagen in Seattle, wieder Servus sagen und Hallo Portland.

Die schlechteste Zeit
auf meiner ganzen Reise

Die Zeit in Portland kann ich eigentlich sehr kurzfassen, da dieser Ort auch der war, bei dem ich meine schlechteste Zeit von meiner ganzen Reise hatte. Ich bin an diesem Ort nach fünf Tagen in Seattle angekommen und ich muss ehrlich zugeben, dass es mir persönlich auch an den letzten Tagen in Seattle, nicht so gut ging.

Der Hauptgrund hierfür, war ganz klar, dass während meiner Zeit in Seattle und in Portland, genau Weihnachten gewesen ist. In meinem ganzen Leben, also schon unglaubliche 21 Jahre, habe ich diese für mich besonderen Tage, noch nie alleine verbracht, sondern immer mit meinen geliebten Menschen. Wenn man jetzt allerdings alleine am anderen Ende der Welt ist und niemanden um sich herumhat, denn man gut kennt, dann beginnt der Kopf einem sehr blöde Dinge einzureden. Auch wenn ich immer zu Leuten gesagt habe, die mir geschrieben haben, dass alles in Ordnung ist, so muss ich ehrlich sagen, dass dies nicht der Fall gewesen ist.

In dieser Zeit habe ich wirklich gelernt, wie wichtig es ist, dass man die Zeit und vor allem jeden Augenblick mit seinen geliebten Menschen wahrnimmt und wertschätzt. Denn eine Sache ist so sicher wie das der FC Bayern München wieder Meister wird (hoffentlich zu mindestens). Die Zeit ist eines der wichtigsten Güter von uns Menschen, denn egal was wir machen, die Zeit lässt sich nicht zurückstellen, sondern die Zeit ist vergangen und deswegen sollten wir jede Sekunde nutzen, denn wir bekommen Sie nicht mehr zurück.

Das war auch gleichzeitig das erste Mal nach über 7 Monaten, wo ich so etwas wie „Heimweh-Gefühle“ hatte. Meine damalige Wohnsituation und die Wetterlage in Seattle und Portland, waren dann noch die „i-Tüpfelchen“ auf dem sogenannten Eisberg, die mein damaliges Gemüt sehr schlecht gestimmt haben.

Alles was ich damals wollte, war eigentlich nur zuhause sein. Aber wenn man solche Gedanken hat, dann gibt es eigentlich nur einen Ausweg und der hieß für mich, auf andere Gedanken kommen und mehr in der Zukunft als in der Gegenwart denken. Denn ich habe mir damals einfach gedacht, was ich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten noch alles erleben werde, an welche schöne Orte ich noch kommen werde und das hat mir persönlich sehr weitergeholfen.

Diese positiven Gedanken, haben mich dann auch dazu verleitet, dass ich schon nach zwei Tagen in Portland, wo ich nichts gemacht habe, außer mit dem Auto rumzufahren und meine Zeit in mehreren Starbucks-Filialen totzuschlagen, mich schon wieder zu meinem nächsten Reiseziel aufzumachen.

Endlich an der Westküste

Also was macht man, wenn es einem nicht so gut geht, die Laune eher bescheidend ist und einem eigentlich alles egal ist? Ich weiß nicht was du machst, aber ich bin ans Meer gefahren, um genau zu sein, an die Westküste von den USA, an den Canon Beach.

Vielleicht hört sich das dumm an, aber als ich nach einer zwei Stündigen Autofahrt von Portland am Meer stand und obwohl das Wetter genauso so schlecht gewesen ist, wie die ganzen Tage zuvor, fühlte ich mich sofort besser. Eine Sache die mir dann auch klar geworden ist, dass ich keine Person bin, die gerne in Städten unterwegs ist.

Als ich an dem Canon Beach stand, war alles so offen, es waren nur so wenige Menschen unterwegs und dann habe ich gemerkt, dass ich genau deswegen in die USA gekommen bin, um an einen Ort wie diesen, eine schöne Zeit zu haben. Auch wenn ich auf dem gesamten Roadtrip von den USA, immer von Großstadt zu Großstadt gereist bin, ist mir eins klar geworden, auf dem Dorf, dort wo ich auch in Deutschland lebe, bin ich Zuhause.

Ab in den Süden

Nachdem ich endlich an der Westküste von den USA angekommen war, musste ich mir natürlich wieder einen Schlafplatz suchen und das war dann schon eine größere Herausforderung, als noch in einer größeren Stadt. Aber auch hier half mir die iOverlander-App natürlich wieder bestens weiter und nach ein paar Kilometern vom Canon Beach, fand ich einen Ort, bei dem ich mit meinem Auto übernachten konnte.

Dieser Ort war auch gleichzeitig, einer der besten, bei denen ich mit meinem Auto je gestanden bin, ich parkte nämlich direkt an einem Aussichtspunkt, bei dem man einen wunderbaren Blick über das Meer hatte und wenn man so einschläft, dass man den Sonnenuntergang durch die Frontscheibe beobachten kann und beim Sonnenaufgang aufwacht, dann muss ich sagen, dass mir das keine einzige Unterkunft bieten konnte, bei der ich auf meiner Reise übernachtet habe.

Mein grobes Ziel für die nächsten Tage, ist San Francisco gewesen. Aber mir war es eigentlich egal, wann ich dort ankommen würde, weil die beste Sache, an dem ganzen Roadtrip ist gewesen, dass ich keine Verpflichtungen hatte, ich machen konnte was ich wollte und vor allem so lang wie ich wollte. Deswegen brauchte ich auch ganze vier Tage vom Canon Beach bis nach San Francisco und ich muss ehrlich sagen, dass diese Zeit einfach nur fantastisch gewesen ist.

Ich bin wirklich durchgehend nur auf dem Highway No. 101 und Highway No. 1 gefahren und das immer am Meer entlang. Hier habe ich auch jede Nacht, mitten in der Natur übernachtet, dazu gehörten ein verlassener Parkplatz mitten im Wald (was im Nachhinein nicht so ein guter Ort gewesen ist), eine weitere Nacht an einem Aussichtspunkt und in einem verlassenen Dorf.

Man muss natürlich sagen, dass mein damaliges Leben auch sehr eingeschränkt gewesen ist, wenn man so reist, dann muss man auch ein paar Kompromisse eingehen, wie zum Beispiel: keinen Strom, kein fließend Wasser, keine Toiletten, kein Kühlschrank, kein Internet und noch viele weitere Dinge, die man normalerweise hat. Aber im Nachhinein würde ich es auch genauso wieder machen, weil das einfach eine so geile Art ist, um Dinge zu entdecken, denn hier erlebt man wirklich ein Abenteuer.

Warm, wärmer, San Francisco

Aber wie ich vor ein paar Absätzen schon erwähnt habe, bin ich ja eigentlich viel lieber in der Natur und nicht in einer Großstadt unterwegs und was macht man dann natürlich? Genau man reist wieder in eine große Stadt. Irgendwie ganz schön bescheuert, wenn ich diese Zeilen gerade schreibe und darüber nachdenke. Trotzdem bin ich damals nach vier wunderbaren Tagen an der Westküste, im wunderbaren San Francisco angekommen und somit auch endlich in einem Gebiet, wo das Wetter viel besser gewesen ist.

Eine auch sehr bedrückende Sache in der Zeit in Seattle und Portland ist nämlich gewesen, dass es keinen Tag gab, wo es nicht geregnet und kalt gewesen ist und wenn ich mich dann zwischen Kalt/Regen und Warm/Sonnenschein entscheiden muss, bin ich doch eher der Warm-Wetter-Mensch.

Das eigentlich faszinierende ist nämlich gewesen, dass ich ab San Francisco bis Las Vegas (also ganze drei Wochen), keinen Tag hatte, wo es geregnet hat. Das erste Ziel in San Francisco stand für mich auch schon fest, weil ich sozusagen gezwungen war, mir diese Attraktion anzuschauen, weil ich ansonsten auch gar nicht in die Stadt gekommen wäre und zwar die Golden Gate Bridge.

Nachdem ich hier einige Zeit verbracht hatte, hieß es natürlich mal wieder Ort zum Übernachten suchen. Aber diesmal sollte das ganze etwas anders ablaufen, denn ich hatte mir vorgenommen, dass ich in San Francisco, Los Angeles und Las Vegas mir den Luxus gönnen würde und in einer normalen Unterkunft schlafen würde. Diese Entscheidung habe ich am Anfang eigentlich nur gemacht, weil es dann auf Dauer, doch auch mal eine schöne Abwechslung ist, wenn man in einem normalen Bett schläft und eine Küche und Badezimmer hat.

Aber wie ich dann nach kurzer Zeit in San Francisco feststellen musste, ist das auch wegen eines ganz anderen Grundes, eine sehr gute Idee gewesen.

Mein Problem als Work and Travler in den USA

Von meiner Ankunft in den USA, bis hin zu meiner Ankunft in San Francisco, sind bisschen weniger als zwei Wochen vergangen und bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich eigentlich nie gemerkt, bzw. ich hatte mir nie Gedanken darum gemacht, dass in diesem Land, komplett andere Gesetze und Regeln, als noch in Kanada und vor allem als in Deutschland herrschen.

Dieser Blickwinkel, hat sich bei mir allerdings nach kurzer Zeit in San Francisco komplett geändert. Der Ausschlaggebende Punkt ist nämlich der zweite Tag gewesen. Ich hatte mir nämlich ein Airbnb in Oakland gebucht, also mit dem Auto ungefähr 30-40 Minuten von San Francisco entfernt. Was mir hier dann schon bei meiner Ankunft aufgefallen ist, war das in dem Gebiet wo ich für vier Tage leben sollte, kein Haus stand, dass nicht einen hohen Zaun und eine vollfunktionsfähige Alarmanlage besitzt.

Auch verrückt ist bei meinem Airbnb gewesen, dass ich insgesamt drei Türen mit Code-Schlössern durchqueren musste, bis ich in meinem Zimmer stand. Allein diese krassen Sicherheitsvorkehrungen, bei normalen Wohnhäusern, haben mich schon ein bisschen skeptisch gemacht.

Dazu sind dann noch laute Böllergeräusche in den Nächten dazugekommen und eine Sache die mich ab diesem Zeitpunkt jeden Tag in San Francisco, aber auch in Los Angeles und Las Vegas verfolgt hat. Und zwar die täglichen Sirenengeräusche von Polizei- und Krankenwägen. Ich würde nicht übertreiben, wenn ich sagen würde, dass ich jeden Tag, mindestens 10 solcher Autos, mit eingeschalteten Sirenen gesehen habe, die an mir vorbei gefahren sind.

All diese Dinge haben bei mir schon ein paar komische Gedanken ausgelöst, aber das ausschlaggebende Ereignis, ist bei mir am dritten Tag in San Francisco passiert, bei dem ich gemerkt habe, dass ich in einem komplett neuen Land unterwegs bin.

Ein sehr unschönes Ereignis

Der dritte Tag in San Francisco war eigentlich ein wunderbarer Tag, bei dem ich auch ein IGTV-Video für meinen Instagram-Kanal abgedreht habe, wo ich die neuen E-Scooter ausprobiert habe, die seit einigen Monaten, in jeder Stadt herumstehen. Bloß hat dieser schöne Tag, einen sehr faden Beigeschmack bekommen, als ich nach Hause gegangen bin.

Es war nämlich so, dass ich mit den Öffentlichen-Verkehrsmitteln, von Oakland nach San Francisco gefahren bin und am Abend, wo die Sonne dann schon langsam unterging, zu Fuß zu meinem Hostel gegangen bin.

Die Tage zuvor, hatte ich wie oben schon erwähnt, immer solche Geräusche, wie Sirenen und Böller gehört, aber ich war ja immer in meinem Hostel und nicht draußen gewesen. An diesem Tag, bin ich aber zu Fuß durch diese Wohnviertel gegangen und dann ist mir erst einmal richtig klar geworden, dass ich in einem sehr ärmlichen Viertel wohne, wo es auch durchaus viel Kriminalität gibt.

Ich bin wirklich kein Mensch, der vor vielen Dingen Angst hat und allgemein ein sehr offener Typ ist, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst hatte, als ich an diesem Abend, durch diese Wohnviertel von Oakland/San Francisco gegangen bin. Denn ich hatte immer das Gefühl, dass ich von irgendjemanden beobachtet wurde. Denn es waren überall Menschen auf der Straße, bei denen man leider schon gesehen hat, dass diese sehr viele Probleme haben.

Allgemein war dieses Gefühl, damals durch diese Straße zu gehen, wirklich kein schönes und als ich dann endlich bei meinem Airbnb angekommen war und die Tür hinter mir geschlossen gewesen ist, war ich wirklich erleichtert, dass ich „zuhause“ angekommen bin.

So ein Ereignis, hatte ich bis dahin wirklich noch nie in meinem Leben und ich möchte es auch gerne nicht nochmal erleben. Aber ab diesem Zeitpunkt ist mir auch klar geworden, dass ich in einem Land unterwegs bin, in dem komplett andere Gesetze und Regeln herrschen und ein paar Menschen leider auch ein bisschen anders ticken.

Das alles hört sich jetzt sehr schlimm an und ich muss sagen, dass mir dieses wie ich es nennen würde: „Sicherheitsproblem in den USA“, auch noch an mehreren Orten in den USA aufgefallen ist, aber es gab dann für mich auch eine ganz einfache Lösung für diese Sache, bzw. wie man damit einfach umgehen sollte.

Wie ich in den USA reisen würde

Das die USA auf jeden Fall ein größeres Problem mit Kriminalität, Drogen und Armut hat, als zum Beispiel Deutschland, ist für mich und wahrscheinlich für jeden kein Geheimnis. Aber die einfachste Art und Weise, wie ich nach diesem sehr bewegenden Ereignis damit umgegangen bin und das ist wahrscheinlich auch die beste Lösung: Einfach an keine Orte reisen und wohnen, bei denen es solche Probleme gibt.

Ich habe nämlich am selben Abend, wo dieses Angst-Ereignis passiert ist, auch noch eine neue Podcast-Folge aufgenommen und dort habe ich dann auch über dieses Erlebnis gesprochen. Bei dieser Aufnahme habe ich dann auch eine Sache angesprochen, die mir dann erst so richtig bewusstwurde, und zwar das ich in so gefühlt zwei Welten heute unterwegs gewesen bin.

Die eine Welt, war die schöne Stadt San Francisco mit Ihrer tollen Strandpromenade, bei der ich den ganzen Tag unterwegs gewesen bin und die andere Welt ist das Armutsviertel in Oakland, durch das ich nach Hause gegangen bin.

Schlussendlich muss man sich also nur für eine Welt entscheiden und ich glaube welche man wählt, sollte dann nicht so schwierig sein.

Was ich zu diesem für mich doch sehr wichtigen Thema schlussendlich nur sagen möchte ist, dass die USA ein komplett anderes Land ist und auch wenn man hier nur als Tourist unterwegs ist, trotzdem komplett andere Gesetze und Regeln herrschen. Deswegen sollte man vielleicht versuchen, nicht unbedingt immer das günstigste Hostel oder Hotel zu nehmen (diesen Fehler habe ich viel zu oft gemacht), sondern lieber ein paar Dollar/Euro mehr ausgeben und dafür auch in einer entspannten Gegend leben.

Denn eins ist auch sicher, in den USA herrschen ganz bestimmt nicht überall solche Probleme, ganz der Gegenteil ist sogar der Fall und bestimmt ist auch in den meisten Teilen des Landes, die Welt komplett in Ordnung, aber wenn man die oberen Sätze vielleicht im Hinterkopf behält, dann macht das Reisen, durch dieses wunderbare Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gleich noch viel mehr Spaß.

Nächster Halt Los Angeles

Nach einer wunderbaren Zeit in San Francisco, die zwar durch das angesprochene Thema, kurzzeitig gedämpft wurde, aber ansonsten sehr schön gewesen ist, hieß abermals auf Wiedersehen San Francisco und Hallo Los Angeles.

Aber bevor es wirklich so weit gekommen ist, stand für mich erst noch einmal eine längere Autofahrt an und wahrscheinlich auch gleichzeitig einer der schönsten. Denn ich bin zwar schon bevor ich in San Francisco angekommen bin, eine ganze Weile auf dem berühmten Highway No. 1 an der Westküste entlanggefahren. Aber das wirklich schönste Stück dieser Straße, sollte erst zwischen San Francisco und Los Angeles kommen. Also war ich natürlich wieder gespannt wie Pfeil und Bogen auf diese Autofahrt und alles was ich hier sehen würde.

Obwohl für mich immer noch die unangefochtene Nummer eins meiner Autofahrten und Straßen der Icefield Parkway (Link zum Blogeintrag über den Icefield Parkway) ist, kommt aber neuerdings, der Highway No. 1 gleich kurz danach. Denn diese Strecke zwischen San Francisco und Los Angeles ist wirklich eine sehr schöne, mit einer unglaublichen Landschaft.

Ich bin hier an so unglaublichen Aussichtspunkten auf das Meer und die Berge vorbeigefahren, aber auch durch komplett andere Landschaften, wie Felder und kleine Ortschaften, die diese Strecke ganz besonders gemacht haben.

Vor allem wenn ich daran zurückdenke: mit Tempo 70 und Tempomat, offenen Fenster und chilliger Musik über fünf Stunden, durch einer der schönsten Landschaften dieses Planeten zu fahren, da kann ich mir wirklich schlimmere Dinge vorstellen.

Normal wäre ja langweilig

Vielleicht liegt es an den Buchstaben: „LA“, die bei mir ja sowieso immer positive Gefühle auslösen, oder einfach daran, dass Los Angeles echt eine sehr geile Stadt ist. Aber bevor ich so eine Einstellung hatte, ging mein Aufenthalt, wie sollte es anders sein, auch sehr schlecht los.

Ich habe vor ein paar Absätzen ja schon einmal erwähnt, dass man bei der Hostel/Hotel Auswahl in den USA lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben und nicht unbedingt das billigste wählen sollte, nun ja hätte ich das bei meinem ersten Hostel in Los Angeles schon gewusst, dann wären mir einige unangenehme Dinge erspart geblieben.

Was mir an meinem ersten Abend in Los Angeles, der restlichen Zeit in LA und Las Vegas alles passiert ist und was ich bis zum heutigen Tage alles erlebt habe, erfahrt Ihr in der nächsten Storytime. Eigentlich ist dieser Blogeintrag ein großer gewesen, allerdings finde ich es persönlich angenehmer, wenn man nicht so einen langen Text zum lesen hat, deswegen habe ich aus einem großen Blogeintrag, zwei kleinere gemacht.

Der zweite Teil und somit die 12 Storytime, kommt aber schon am 19 Februar online. Falls euch dieser Blogeintrag gefallen hat, dann schreibt mir doch gerne ein Feedback unter dieser Folge, oder auf meinen Social-Media-Kanälen. Ansonsten hören wir uns schon wieder am Mittwoch in alter Frische und hoffentlich in bester Laune, denn sind wir mal ehrlich, dass Leben ist doch um einiges schöner, wenn wir es positiv gestalten.

Bis bald und lass es dir gut gehen!

LM

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