#12 Der USA Roadtrip - Teil 2

Herzlich willkommen bei der 12 Storytime und gleichzeitig beim zweiten Teil, meines USA-Roadtrips. In dieser Folge erzähle ich euch von meinem Aufenthalt in den Städten Los Angeles und Las Vegas, von einer unglaublichen Autofahrt, vielen verrückten Erlebnissen und meiner derzeitigen Lage. Aber erst einmal zurück zur letzten Folge, hier habe ich schon angekündigt, dass der erste Tag in Los Angeles, nicht gerade gut verlaufen ist, aber was dort genau passiert ist, erzähle ich dir jetzt. Viel Spaß mit der 12 Ausgabe von Storytime, dem Blog für deine Portion Spaß, Positivität und Liebe zum Leben.

Normal wäre ja langweilig

Vielleicht liegt es an den Buchstaben: „LA“, die bei mir ja sowieso immer positive Gefühle auslösen, oder einfach daran, dass Los Angeles echt eine sehr geile Stadt ist. Aber bevor ich so eine Einstellung hatte, ging mein Aufenthalt, wie sollte es anders sein, sehr schlecht los.

Ich habe vor ein paar Absätzen ja schon einmal erwähnt, dass man bei der Hostel/Hotel Auswahl in den USA, lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben und nicht unbedingt das billigste wählen sollte. Nun ja hätte ich das bei meinem ersten Hostel in Los Angeles schon gewusst, dann wären mir einige unangenehme Dinge erspart geblieben.

Also was war diesmal passiert? Wie fast immer auf diesem Roadtrip, habe ich meine Unterkunft immer am selben Tag gebucht, wo ich auch angereist bin. An diesem Tag, das weiß ich noch ganz genau, saß ich wie sollte es anders sein, in einem Starbucks in Santa Barbara. Von dort aus habe ich meine erste Unterkunft in Los Angeles gebucht und anschließend habe ich mich mit meinem Auto auf den Weg nach Los Angeles gemacht. Denn von Santa Barbara bis zu dieser Unterkunft, waren es dann doch noch paar Stunden und da hatte ich nicht den Abendverkehrt von „LA“ eingeplant.

So kam es, dass ich auch in Los Angeles erst wieder am Abend, wo es schon dunkel gewesen ist, an dem „Hostel“ angekommen bin und dann ging auch gleichzeitig das Elend los.

Meine Nacht im
Drogen-Gangster-Hostel

Die Überschrift zu diesem Abschnitt hört sich zugegeben schon ein bisschen krass an, aber Ihr werdet gleich erfahren, was dort passiert ist.

Ich buche meine ganzen Unterkünfte in Kanada und damals in den USA entweder immer mit dem Portal: Booking.com oder mit Airbnb. Meine erste Unterkunft in Los Angeles, hatte ich mit booking.com gebucht und jetzt muss man sich das so vorstellen, dass ich mir natürlich immer erst die Bilder ansehe, die sehr gut bei dieser Unterkunft aussahen, da es nach einem sehr modernen und sauberen Haus aussah.

Anschließend lese ich mir dann natürlich auch ein paar Kunden Rezessionen durch, die bei diesem Hostel erstaunlich gut gewesen sind, was im Nachhinein nur deswegen sein kann, weil Option A: die Kunden bedroht oder bestochen wurden, oder Option B: die Rezessionen von irgendwelchen Leuten gefälscht wurden. So viel zur Online-Beschreibung von diesem „Hostel“.

Ich habe damals mit meinem Auto auf der Straße, vor der Adresse geparkt, bei der das Hostel angeblich sein sollte. Normalerweise ist es ja so, dass ein Schild an dem Haus angebracht ist, oder man auf jeden Fall irgendwo einen Hinweis für die Unterkunft findet, dass war hier alles nicht der Fall. Ich habe erst einmal ungelogen 10 Minuten damit verbracht, um das richtige Haus zu finden, dass war nämlich hinter einem anderen Haus, zu dem man nur durch einen Garten gekommen ist.

Halb so schlimm habe ich mir gedacht und als ich dann endlich vor der richtigen Tür stand, habe ich geklopft, da es ansonsten keine Möglichkeit gab, um auf mich aufmerksam zu machen. Als mir dann die Tür geöffnet wurde, ging die ganze Geschichte erst richtig los. Empfangen wurde ich von drei Menschen, die nicht gerade aussahen, als könnte ich Witze mit denen machen und was mir auch sofort aufgefallen ist, war der unglaubliche Geruch von Marihuana in dem ganzen Haus.

Hierzu muss man natürlich sagen, dass Marihuana in Kalifornien legal ist und deswegen vorerst auch nichts Verwerfliches dran ist, aber weiter mit der Geschichte. Ich wurde also in das Haus hereingeführt und erst einmal nach dem Grund meines Besuches gefragt, was für ein Hostel schon eine lustige erste Frage ist. Nachdem ich dann meine Situation erklärt habe, kam ein noch furchteinflößender Typ dazu, der wie ich später von einem anderen Gast erfuhr, der Haus-Manager ist.

Der machte mir dann auch klar, was in diesem Haus die Regeln sind und nach einer kurzen Kontrolle der Buchungsnummer, führte mich der „Haus-Manager“ zu meinem Zimmer. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich mir schon, wo bin ich hier gelandet, weil auf dem Weg zu dem Zimmer, dass im ersten Stock lag, ist mir schon aufgefallen, dass hier irgendwie nichts den Bildern im Internet ähnelte. Denn überall lagen Dinge herum, alles war schmutzig und wirklich in einem sehr erbärmlichen Zustand.

Als ich dann in mein Zimmer geführt wurde, dass ein Zimmer mit drei Stockbetten, also sechs Betten gewesen ist, dachte ich mir: „Luis ich glaube, du wirst hier nicht die volle Zeit bleiben“. Ich hatte nämlich fünf Tage in dieser Unterkunft gebucht. Das Zimmer war ungefähr in genauso einem schlechten Zustand, wie der Rest des Hauses, aber da hatte ich ja noch nicht das tolle Badezimmer gesehen.

Ich untertreibe nicht, wenn ich sage: „Ich habe in meinem Leben, noch nie so ein katastrophales Badezimmer gesehen“. Überall war es schmutzig und wie ich später feststellen musste, konnte man die Dusche nur mit einer Rohrzange betätigen, weil der Henkel anscheinend kaputt gewesen ist.

So viel also zum gesamten Zustand des Hauses, wobei ich die Küche noch gar nicht erwähnt habe, die eigentlich keine Küche gewesen ist, sondern eher ein Abenteuerspielplatz, weil hier überall Kabel herausragten und ich dort lieber nichts angefasst habe. Weshalb ich jetzt zu der Überschrift: Das Drogen-Gangster-Hostel komme.

Als ich mich nach einer Weile dann in das vermeintliche Wohnzimmer begeben habe, musste ich erst mal feststellen, dass auf dem Couchtisch, ein ordentlicher Haufen: Marihuana herumlag. Als mir dann auch auffiel, dass hier ständig Leute rein und rausgegangen sind, ist mir irgendwie so der Gedanke gekommen, dass hier vielleicht auch noch andere Geschäfte, als ein „Hostel“ abgewickelt werden.

Ich möchte keine Vorurteile treffen, aber auch der Haus-Manager und die Leute die in dem Hostel vermeintlich lebten, machten mir schon einen sehr unseriösen Eindruck. Als ich dann nach einem ganz kurzen Abendessen, in mein Bett gestiegen bin, wusste ich schon zu diesem Zeitpunkt, dass wenn ich morgen früh aufwache, ich ganz schnell wieder aus diesem Haus draußen bin.

Am nächsten Morgen habe ich dann auch genau das gemacht und als ich wieder mit meinem Auto unterwegs gewesen bin, war ich abermals froh, von einem Ort wegzukommen.

Eine sehr lange Geschichte, von einer Nacht in einer Unterkunft, die ich keinem Empfehlen kann, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass hier wirklich nur ein sehr schlechtes Hostel betrieben wird. Aber wer auch gerne mal so eine Erfahrung möchte, schreibt mir gerne eine Nachricht, ich leite euch die Informationen zu dem Hostel gerne weiter…

Wenn ich jetzt diese Zeilen so schreibe, finde ich die Geschichte im Nachhinein doch irgendwie lustig, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht so gewesen ist und sind wir mal ehrlich, es wäre ja auch langweilig, wenn alles super funktionieren würde.

Endlich in einer normalen Unterkunft

Nach dieser ganzen Aktion, hatte ich mir dann wieder eine neue Unterkunft herausgesucht und diesmal auch sichergestellt, dass man hier wirklich leben und übernachten konnte. Also ging es am zweiten Tag, zur zweiten Unterkunft und hier war dann auch wirklich alles in Ordnung.

Nachdem ich endlich in einer guten Unterkunft in Los Angeles angekommen war, konnte ich auch endlich die Stadt erkunden und genau das machte ich die darauffolgenden Tage auch. Was mir gleich am ersten Tag in dem Hostel auffiel, ist gewesen, dass dieses sehr zentral gelegen war. Was natürlich super ist, weil man so wieder alles zu Fuß erkunden konnte.

Eine Sache die ich schon mal jedem empfehlen kann, wenn er gerne shoppen geht, ist der Melrose Avenue in Los Angeles. Ich habe in meinem Leben noch nie so eine Straße, mit so verrückten und coolen Geschäften gesehen. Auch allgemein gibt es in Los Angeles wirklich sehr verrückte Geschäfte, die sich sehr von den europäischen abheben, was ich persönlich sehr spannend fand.

An den nächsten Tagen ging es dann für mich unteranderem zum Strand von Santa Monica und zum Venice Beach. Wirklich sehr schöne Orte und vor allem bei Sonnenschein und warmen Wetter, einen Besuch wert. Das unglaubliche an meinem ganzen Aufenthalt in Los Angeles, der dann doch zwei Wochen lang war, ist gewesen, dass jeden Tag die Sonne geschienen hat. Wie ich dann später erfahren habe, ist das auch ganz normal, denn in Los Angeles kann es im Durchschnitt pro Jahr bis zu 300 Sonnentage haben. Auf jeden Fall ein Ort, um Urlaub zu machen.

Wenn man in Los Angeles ist, dann kommt man an den Attraktionen: Walk of Fame und das berühmte Hollywood-Schild auch schwer vorbei. Eigentlich ist das auch gleichzeitig schade, denn es ist so gut wie unmöglich, dass man den Walk of Fame ganz gemütlich langschlendert, weil hier immer unzählige Menschenmassen unterwegs sind. Aber das mal gesehen zu haben, war auch ganz cool und wenn man vor allem behaupten kann, dass man schon mal auf dem Walk of Fame stand, hat doch auch was.

Der Besuch beim Hollywood Schild, war dann schon wieder eher in meinem Interesse. Weil hier musste man erst einmal eine Stunde die Beverly Hills hochwandern, um an das Schild zu gelangen. Diese Wanderung ist allerdings sehr entspannt gewesen, da diese immer langsam nach oben geht und man somit keine hohen Steigungen meistern muss.

Das aller schönste ist eigentlich nicht das Hollywood-Schild gewesen, bei dem ich natürlich, wie es sich für ein Tourist gehört, ein Bild davor machen musste (könnt Ihr auf meinem Instagram-Kanal sehen), sondern eher die unglaubliche Sicht über komplett Los Angeles.

Nach einer Woche in Los Angeles, hatte ich mich dann dazu entschlossen, dass ich noch eine Woche, in dieser Stadt bleiben möchte, da Sie mich schon nach kurzer Zeit in Ihren Bann gezogen hatte. Aber da ich ja nicht immer am selben Ort bleiben möchte, bin ich nach der ersten Woche, aus meinem alten Hostel ausgezogen und für die zweite Woche, in ein anderes eingezogen.

Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich an ein paar Tagen in Los Angeles, auch einfach mal nichts gemacht habe und sozusagen ein bisschen Urlaub, vom stressigen Work and Travel Leben gemacht habe…

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich in Los Angeles die schönste Zeit, auf meinem USA Roadtrip hatte. Diese Stadt bietet einem so viel und hat so viel zu entdecken, dass es hier für jemanden, der nicht aus „LA“ kommt (obwohl ich ja eigentlich aus LA komme), nie langweilig wird.

Das man hier außerdem fast immer Schön-Wetter-Garantie hat, ist natürlich auch ein ganz netter Nebeneffekt. Auf jeden Fall wird das nicht mein letzter Besuch in dieser Stadt gewesen sein. Wir werden uns also irgendwann wiedersehen, obwohl ich auch sagen muss, für mich gibt es nur ein wahres „LA“ und das liegt nicht in den USA, sondern im schönsten Bayern.

Viva Las Vegas

Nach fast zwei Wochen, in der wunderbaren Stadt Los Angeles, freute ich mich aber auch schon auf mein nächstes Reiseziel und zwar sollte es für mich nach Las Vegas, die Stadt die niemals schläft gehen. Bevor ich aber bei meinen guten Kollegen Caesar und Bellagio vorbeischauen konnte, musste ich erst einmal in die Stadt kommen.

Aber was hier auch sehr angenehm ist und das war eigentlich schon seitdem ich in San Francisco gewesen bin, ist gewesen, dass alle größeren Städte, nur ein paar Stunden voneinander entfernt sind. Also hieß es mal wieder Auto vorbereiten und losfahren.

Die Autofahrt nach Las Vegas war auch eine der entspanntesten, die nur durch sehr viele und vor allem sehr große Schilder, mit Werbung für diverse Casinos begleitet wurde. Auch was mir hier langsam auffiel, dass ich mich immer weiter in eine richtige Wüste begebe, weil alles um mich herum immer leerer und die Wüstennatur immer größer wurde. Als ich dann allerdings in der Ferne, das erste Mal die großen Hotels und Casinos von Las Vegas sah, dann konnte ich meine Augen von den vielen Eindrücken gar nicht mehr abwenden.

Nachdem ich anschließend das erste Mal durch die „Innenstadt“ oder auch besser gesagt dem „Strip von Las Vegas“ fuhr, bot sich mir hier schon ein sehr cooles Schauspiel. Es fühlt sich wirklich so an, als würde man in ein anderes Land hinein und nach einer kurzen Weile wieder aus dem Land hinausfahren. Das Ganze sollte ich am nächsten Tag aber noch krasser merken.

Ein Tag in Las Vegas

Wie schaut ein Tag in Las Vegas aus? Viele denken wahrscheinlich sofort an Party, Spieltische und Alkohol und so würde wahrscheinlich auch ein Tag aussehen, wenn man nicht alleine unterwegs wäre. Ich wollte aber erstmal diese Faszination Las Vegas für mich entdecken und so ging es wie gewohnt Zu Fuß an den Strip. Hier war es wie schon bei meiner Autofahrt am Vortag. Ich habe nämlich eine scheinbar unsichtbare Grenze übertreten und auf einmal war ich in einer anderen Welt. Ich hatte ja schon die ganzen Casinos von dem Auto aus beobachtet, aber wenn man dann erst einmal vor diesen riesengroßen Gebäuden, mit den tausenden Lichtern und Werbetafeln steht, dann ist das schon ziemlich beeindruckend.

Nachdem ich mir eine Weile die ganzen Casinos von außen angeschaut hatte, wollte ich natürlich auch mal das innere von einem sehen. Zuvor war ich in meinem Leben gerade mal in ein paar Spielhallen, wo ich vielleicht mal ein oder zwei Euro an einem Automaten verzockt hatte, aber die Casinos in Las Vegas, sind schon eine ganz andere Hausnummer gewesen.

Bevor ich selber mein Glück versuchte, bin ich wahrscheinlich Stunden lang durch diverse Casinos gegangen, weil mich diese ganze Atmosphäre in den Bann gezogen hat. Überall stehen Automaten rum, es blinkt an jedem Ort und egal wo du hinschaust, du siehst begeisterte Menschen.

Natürlich sind mir die Gefahren des Glückspiels bewusst und es müsste ja hoffentlich jedem klar sein, dass du auf Dauer nie gewinnst, sondern immer verlierst. Aber auch bei mir war da so ein Gedanke im Kopf, der zu mir sagte: „Wäre es nicht geil, wenn du hier mir tausenden Dollar aus dem Laden rausgehst?“. Also versuchte ich natürlich auch mein Glück. Hierzu muss ich sagen, dass ich wie schon oben erwähnt, keine Ahnung von Spielautomaten habe und diese meiner Meinung nach, auch nur reine Verarsche und Geldabzocke sind. Aber ich konnte immerhin zwei Spiele und die hießen: „Black-Jack und Roulette“. Bei diesen zwei Spielen, sehe ich sogar die Chancen für den Spieler, obwohl natürlich auch hier alles nur Glück ist.

Ich glaube insgesamt war ich bestimmt drei bis vier Stunden in verschiedenen Casinos in Las Vegas, aber um die Euphorie gleich zu nehmen, ich habe natürlich nichts gewonnen, sondern nur verloren. Obwohl man hierzu auch sagen muss, dass ich jetzt nicht gerade das größte Budget hatte, bzw. ich mir auch schon im vorherein eine bestimmte Geldsumme als maximum gesetzt hatte und als diese dann auch weg gewesen ist, habe ich es auch bleiben lassen. Wahrscheinlich ist das auch die beste Taktik, wenn man sich entschließt, in ein Casino zu gehen und um Geld zu spielen.

Trotz allem, bin ich überhaupt nicht traurig gewesen, sondern eher begeistert von dieser ganzen verrückten Welt in Las Vegas. Denn wenn ich jetzt noch einmal drüber nachdenke, dann habe ich am Strip wahrscheinlich keine einzige Person gesehen, die nicht glücklich aussah und das ist wahrscheinlich auch das Erfolgsrezept von diesem ganzen System „Las Vegas“.

Nachdem ich am Abend und nach einem langen Tag, den Strip dann wieder verlassen habe, wusste ich auch schon das ich auch hier, nicht das letzte Mal gewesen sein werde. Aber wenn ich das nächste Mal wieder hierherreise, dann bestimmt nicht allein, bestimmt in einem Hotel und hoffentlich dann auch mit einem höheren Reisebudget. Denn eine Sache ist sicher, in Las Vegas kann man sehr viel Spaß und eine geile Zeit haben.

Mein Ausflug zum Grand Canyon

Wenn man in Las Vegas ist, dann bietet sich natürlich ein Ausflug zum Grand Canyon an und genau das war mein Plan für den dritten Tag. Nachdem ich ja ein eigenes Auto hatte, habe ich mir gedacht, dass es wahrscheinlich klüger und entspannter ist, wenn ich nicht mit einer gebuchten Tour zum Grand Canyon fahre, sondern selber das ganze erkunde. Natürlich wie sollte es anders sein, hat auch dieser Plan wieder nicht ganz funktioniert. Der Grund ist, dass ich nicht mir der Dreistigkeit, der Tourismusbranche gerechnet hatte.

Es ist nämlich so, dass es von Las Vegas aus, eigentlich nur einen Aussichtspunkt auf den Grand Canyon gibt und das ist auch gleichzeitig ein Skywalk, also eine gläserne Plattform, die über dem Grand Canyon schwebt. Ich muss mir zwar auch selber eingestehen, dass ich bei dieser ganzen Aktion, vielleicht auch wieder etwas leichtsinnig gewesen bin, aber was ist denn überhaupt passiert?

Wie es sich gehört, habe ich mich natürlich im Internet schon ein paar Bilder im Vorherein, von dem Grand Canyon und von dem Aussichtspunkt angeschaut, zu dem ich wollte. Auf den Bildern im Internet, sah es nämlich so aus, als könnte man auch nur in die Nähe von diesem Skywalk fahren und den Grand Canyon sich alleine anschauen. Ich wäre nämlich nicht bereit gewesen, über 60 $ zu bezahlen, nur um für ein paar Minuten auf einer gläsernen Plattform zu stehen.

Also bin ich voller Freude mit meinem Auto in Richtung des angesprochenen Aussichtspunktes gefahren und was soll ich sagen, die Freude hat genau so lange angedauert, bis ich an einer Art Grenzkontrolle angekommen bin. Als ich dann durch diese Grenzkontrolle durch gefahren bin, war auch schnell Schluss mit der Straße und ich musste auf einem Parkplatz stehen bleiben. Das Problem ist nur gewesen, dass es laut Google Maps noch 15 Minuten zu dem Aussichtspunkt gewesen wären. Ich musste dann leider feststellen, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, um sich den Grand Canyon anzuschauen und die heißt: Ticket für den Skywalk kaufen.

Nachdem ich das von Anfang an ausgeschlossen hatte und nach längerer Recherche dann wirklich feststellen musste, dass dieser Skywalk, wirklich der einzige Aussichtspunkt ist und es ansonsten keine Möglichkeit gibt (außer man fährt nochmal 200 Kilometer weiter), sich den Grand Canyon anzuschauen.

Im Grunde also eine wirklich große Verarsche meiner Ansicht nach. Denn so werden die Menschen, halt quasi schon gezwungen, sich ein überteuerstes Ticket zu kaufen. Das ist wirklich ein bisschen schade gewesen, aber ehrlich gesagt fand ich das ganze zwar sehr ärgerlich, aber so richtig negativ, hatte mich das nicht gestimmt. Denn die Autofahrt zu dem Grand Canyon, war für mich persönlich schon wieder ein pures Erlebnis. Ich bin nämlich durch so eine faszinierende Natur gefahren, die ich zuvor in meinem Leben noch nie gesehen hatte und allein das hat mich schon glücklich gestimmt.

Die letzte große Reise

Nach drei ereignisreichen Tagen in Las Vegas, hieß es auch von diesem Ort Abschied nehmen, denn das nächste Reiseziel, stand für mich auch schon wieder fest und das hieß Vancouver. Es hatte sich nämlich so zugetragen, dass ich zwar auf meiner ganzen Reise in Kanada und den USA, eigentlich immer in der Gegenwart gelebt habe, aber das musste ich in Los Angeles ein klein bisschen ändern.

Mein Plan ist gewesen, dass ich nach dem ganzen USA Roadtrip, wieder zurück nach Vancouver fahren möchte, um dort dann mein Auto zu verkaufen. Denn nach einer sehr langen Zeit an der Westküste von Kanada, wollte ich natürlich auch noch an die Ostküste und das am besten nur mit meinen zwei Rucksäcken.

Um diesen Plan zu verwirklichen, hatte ich schon in meiner Zeit in Los Angeles, eine Anzeige für mein Auto in mehreren Facebookgruppen und Websites veröffentlicht. Das faszinierende und für mich irgendwie auch überraschende ist hierbei gewesen, dass ich schon nach sehr kurzer Zeit, einige Interessenten für mein Auto hatte. Das ist natürlich sehr cool gewesen, aber einen Haken, hatte diese ganze Geschichte und dieser Haken lautete: „2.000 Kilometer von Vancouver entfernt“.

Also hatte ich zwei Möglichkeiten, entweder noch weiterreisen, oder wieder zurück nach Vancouver fahren und versuchen das Auto so schnell wie möglich zu verkaufen. Nachdem ich nach Las Vegas eigentlich schon an jedem Ort gewesen bin, denn ich mir auf meinem USA Roadtrip anschauen wollte, hatte ich mich dann dazu entschlossen, wieder nach Vancouver zurückzukehren, um meine Reise an die Ostküste von Kanada so schnell wie möglich zu verwirklichen. Also machte ich mich von Las Vegas nach Vancouver und so begann auch gleichzeitig die letzte große Reise mit meinem Auto.

Die längste Autofahrt
meines Lebens

Jetzt muss man sich das so vorstellen, dass die Städte Las Vegas und Vancouver nicht unbedingt nebeneinander liegen, sondern zwischen diesen Städten, mehr als 2.000 Kilometer liegen. Das ich so eine große Strecke natürlich nicht an einem Tag fahren konnte, war mir auch bewusst, aber trotzdem wollte ich versuchen, so schnell wie möglich in Vancouver anzukommen. Das Ganze sah dann so aus, dass ich am ersten Tag den ganzen Bundestaat Nevada einmal durchquerte und das war von der ganzen Autofahrt, auch der beeindruckendste Abschnitt gewesen. Denn hier habe ich erst gemerkt, wie eine Wüste und unendliche Weiten aussehen. Ich bin hier teilweise Straßen gefahren, die ungelogen 100 Kilometer lang gewesen sind und nur gerade ausgingen. Aber um euch mal zu zeigen, wie diese wunderschöne Natur aussieht, habe ich ein paar Bilder von dem ersten Tag, meiner Autofahrt nach Kanada gemacht.

Nachdem ich eine Nacht in der Stadt Twin Falls im Bundesstaat Idaho, auf einem Walmart Parkplatz übernachtet hatte, ging es am frühen Morgen auch schon wieder weiter. Was ich auch schnell feststellen musste, dass ich in deutlich kältere Gebiete fahre, weil der dünne Pulli, denn ich noch in Las Vegas dauernd anhatte, reichte am zweiten Tag meiner Autofahrt schon nicht mehr.

Am zweiten Tag meiner Autofahrt, konnte ich dann schon ahnen, dass ich am nächsten Tag, in Vancouver ankommen würde und so konnte ich dann auch endlich die ersten Termine für eine Autobesichtigung vereinbaren. Nach einer kurzen Nacht in Seattle, wo ich an einem Ort geschlafen habe, bei dem ich schon vor einem Monat war, ging es dann am dritten Tag meiner Autofahrt, endlich wieder nach Kanada.

Zurück in Kanada

Nach gerade mal zweiend halb Tagen und 2.000 Kilometern im Auto, erreichte ich dann die Kanadische Grenze. Eine so schöne Sache ist hier dann gewesen, dass der Ablauf von dem Grenzübergang, genauso verlaufen ist, wie damals als ich in die USA eingereist bin. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass dich einfach alle Grenzbeamten freundlich und respektvoll behandelt haben. Mir wurden zwar auch hier dutzende Fragen gestellt, mein Auto wurde durchsucht und ich musste ein persönliches Gespräch mit zwei Beamten führen, aber das alles wurde halt in einem normalen Ton vollzogen.

Nach ungefähr 30 Minuten an der Grenze, durfte ich dann auch in das Land einreisen und das tolle ist gewesen, dass ich auch mein Working-Holiday Visum wiederbekommen habe. So bin ich dann auch mittags in Vancouver angekommen und wahr so gefühlt der glücklichste Mensch in dieser Stadt. Ich war nämlich endlich wieder in Kanada, ich hatte am nächsten Tag schon eine Autobesichtigung und war somit dem Ziel: Ostküste Kanadas, wieder einem Stück nähergekommen.

Der Autoverkauf

Nachdem ich eine Nacht irgendwo in Vancouver geschlafen hatte, war am nächsten Tag schon die erste Autobesichtigung und so stand für mich erstmal aufräumen an. Denn wenn man über 8 Monate in einem Auto lebt, dann glaubt man gar nicht wie viel Schrott sich in dieser Zeit ansammelt. Das gute ist eigentlich gewesen, dass ich schon in Los Angeles, einen ganzen Tag damit verbracht hatte, um mein Auto einmal komplett aus und wieder einzuräumen. Was alles in diesem Auto drin gewesen ist, könnt ihr im unteren Bild sehen.

Ich hatte das Auto zwar von Müll und unnötigen Dingen befreit, aber da war noch eine weitere Sache, die ich aussortieren musste und zwar meine Klamotten. Nach Kanada bin ich ja mit zwei Rucksäcken angereist, einen großen für meine ganzen Klamotten und einen kleinen für meine ganze Elektronik und Dokumente. Ich kann übrigens nur jedem empfehlen, keinen großen Rucksack, sondern lieber einen Koffer mit Rollen, für die Klamotten mitzunehmen, weil man den Rucksack eh nur selten trägt und ein Koffer mit Rollen, viel angenehmer und praktischer ist.

Ich musste dann allerdings feststellen, dass ich in den 8 Monaten in Kanada und USA, einige Klamotten dazu bekommen hatte, um genau zu sein: einen ganzen Wäschekorb. Nachdem ich dann die aussortieren Klamotten gespendet hatte und das Auto von meinen Dingen leergeräumt war, konnte die Autobesichtigung losgehen.

Mein Wunsch ist es ja gewesen, dass ich dieses Auto auch an Work and Traveller weitergeben konnte. Denn dieses Auto ist einfach perfekt für Leute wie mich, die einfach durch das Land reisen und eine geile Zeit haben wollen. Dieses Auto ist für mich nämlich das beste gewesen, was mir auf der ganzen Reise passiert ist. Die Umstände wie das Auto zu mir gekommen ist und was ich mit diesem alles erlebt habe, sind einfach so verrückt, dass ich auch anderen Menschen eine Freude damit machen wollte. So kam es das bei meiner ersten Autobesichtigung, drei junge Work and Travler aus Deutschland da gewesen sind und um es kurzzufassen: zwei Tage später waren diese dann auch die neuen Besitzer von meinem geliebten Auto.

Wie das alles Abgelaufen ist, möchte ich gar nicht mehr alles erzählen, aber allein das ich am Freitag in Vancouver angekommen bin und am Montag nur noch mit meinen zwei Rucksäcken und ohne Auto in Vancouver stand ist schon sehr cool. Oder wie ich sagen würde: „Ich liebe es, wenn mein Plan funktioniert“.

Das Ende
von meiner gesamten Reise

Nachdem ich kein Auto mehr hatte und somit eigentlich alle Freiheiten der Welt gehabt habe, konnte ich auch endlich Pläne für die Ostküste machen. So kam es, dass ich nach zwei weiteren Tagen in Vancouver, in einen Flieger nach Toronto einstieg und die Reise an die Ostküste losging. Hier angekommen, hatte ich zwar ein paar Anfangsschwierigkeiten (die ganze Geschichte könnt Ihr in der neunten Podcastfolge nachhören), aber ich habe schon an den ersten Tagen in Toronto gemerkt, dass ich diese Stadt sehr gern habe. Eigentlich habe ich ja immer gesagt, dass Vancouver für mich die schönste Stadt in Kanada gewesen ist, aber ich glaube das ich Toronto mittlerweile genauso schön finde.

In Toronto habe ich die ersten vier Tage in einem Hostel übernachtet, bis ich dann in meiner zweiten Woche, in ein Airbnb gezogen bin, wo ich endlich mal wieder ein Zimmer nur für mich allein hatte. Ich habe ja schon bei vielen Dingen gemerkt, wie wichtig diese eigentlich sind und wie froh ich mich schätzen kann, dass ich in Deutschland sowas habe und ein privates Zimmer mit einen eigenem Bett, gehört da auf jeden Fall auch dazu.

Ich habe aber dann eine Sache feststellen müssen, bzw. hatte ich schon zum Ende meines USA Roadtrips, einen Entschluss für mich persönlich gefasst. Es ist nämlich so, dass ich letztes Jahr, als ich im Reisebüro meinen Hin- und Rückflug nach Kanada gebucht habe, nur bis spätestens 16 März einen Rückflug buchen konnte. Ich hätte diesen zwar auch noch einmal kostenlos bis 16 Mai verlängern können, was für mich bis Ende Januar eigentlich auch der Plan gewesen ist. Allerdings habe ich eine ganz entscheidende Sache bei mir und dieser gesamten Reise feststellen müssen.

Und zwar hatte ich keine Freude und vor allem keinen Spaß mehr. Wenn man mal an diesem Punkt angelangt ist, dann ist es glaub ich das vernünftigste und beste, wenn man so ehrlich zu sich selber ist und die Reise dann auch beendet. Denn eine Sache die ich auf meiner Reise gelernt habe und das bezieht sich vor allem auf mein späteres Arbeitsleben, dass ich nichts machen möchte, was mir keinen Spaß und keine Freude macht. Deswegen habe ich für mich persönlich denn Entschluss gefasst, dass ich nicht am 16 Mai, nicht am 16 März, sondern am 13 Februar nach Hause fliegen werde. Und wie mit allem bei mir und dieser Reise, ist auch genau das, die richtige Entscheidung gewesen!

Wenn du diesen Blogeintrag gerade liest, dann bin ich zwar nicht mehr in Kanada, aber ich bin überaus glücklich, denn ich war über 9 Monate in diesem fantastischen Land, dass mir so überaus viel bedeutet und ich kann sagen, dass ich hier die beste Zeit, in meinem noch jungen Leben hatte.

Insgesamt gab es mit dieser Storytime 12 Blogeinträge und es wird zum Abschluss, dieses Projekts, auch noch eine weitere Ausgabe geben. Aber ich möchte jetzt schon einmal Danke sagen. Danke das genau du, dir die Zeit genommen und mich auf meiner Reise begleitet hast. Vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, aber genau DU hast mir Kraft gegeben, dass ich diese Reise mache, dass ich so viele Dinge erlebe und Erfahrungen sammle und was für einige vielleicht selbstverständlich ist, bedeutet mir ganz viel!

Deswegen von Herzen vielen Dank, auch wenn ich dich vielleicht gar nicht kenne, aber DU bist ein toller Mensch!

Es ist zwar das Ende meiner Reise in Kanada, aber es ist für mich auch gleichzeitig der Beginn einer ganz neuen Reise, in ein neues Abenteuer, auf das ich mich unfassbar freue. Es gibt viele Dinge, die ich in der Zukunft machen möchte und deswegen würde es mich wahnsinnig freuen, wenn du mich auch weiterhin begleitest, denn eins ist sicher, die Zukunft wird geil!

Hast du irgendwelche Gedanken zu diesem Blogeintrag, gibt es etwas das du mir gerne Sagen würdest? Wenn Ja, dann würde ich mich wahnsinnig über ein Feedback von dir freuen, dass du mir gerne in Form eines Kommentars, unter diesem Blogeintrag, oder auch gerne per Nachricht auf Instagram oder Facebook hinterlassen kannst. Wenn du gar nichts mehr von mir verpassen willst, dann kannst du mir auch gerne auf meinen Social-Media-Kanälen folgen und ansonsten freue ich mich, wenn wir uns bei der nächsten Ausgabe von Storytime wiedersehen. Bis dahin wünsch ich dir nur das Beste und das du eine geile Zeit hast!

Bis bald und lass es dir gut gehen

LM

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