#3 Die Reise hat begonnen

The journey has began! Endlich ist es soweit und ich schreibe die erste Storytime, die sich nicht um eine Stadt dreht. Um genau zu sein, sitze ich gerade am Meer von Tofino, auf Vancouver Island, mit nichts als ein paar Menschen, die ebenfalls früh aufgestanden sind, um sich den Sonnenaufgang anzuschauen. Aber halt! Erstmal kurzer Rückspann, wie die letzten Tage so verlaufen sind und was mir alles passiert ist und wie ich hier überhaupt hergekommen bin.

Es hat sich nämlich so zugespielt und ich muss eigentlich sagen, so glücklich zugespielt, wie irgendwie viele Dinge in meinem Leben, dass ich genau jetzt sagen kann: „ich habe mir mein erstes, eigenes Auto gekauft“.

Wie sollte es auch anders sein, als das es hier in Kanada passieren musste. Es war nämlich wirklich Zufall und zum jetzigen Zeitpunkt, der Glückstreffer von meiner Reise, dass ich einen anderen Reiseverrückten in Vancouver getroffen habe, der ebenfalls wie ich geplant hatte, einen Roadtrip durch den Westen von Kanada zu machen.

Anfangs wollten wir uns eigentlich ein Auto, mit noch einer dritten Person mieten, doch wie es der Zufall eben will, haben wir uns noch mit einem anderen Jungen aus Deutschland getroffen, der erzählte, dass er zwei Typen kennt, die übermorgen nach Deutschland fliegen und noch unbedingt Ihr Auto davor verkaufen wollen.

Also alles eigentlich über „zehn“ Ecken. Aber so haben wir uns die Nummern geben lassen und am nächsten Tag mit den zwei Jungs zu einer Kaufbesichtigung verabredet. Was eigentlich auch schon wiederspiegelt, wie verrückt das ist, weil ich und mein Reisepartner, nicht unbedingt die beste Ahnung von Autos haben. Aber als das Auto auf den Parkplatz gerollt ist und ich es von innen sah, hab ich irgendwie gewusst, dass dieses Auto einfach perfekt ist. Es ist eigentlich weniger ein Auto, sondern eher das perfekte „Travel-Mobil“, für meine geplante Reise.

Man kann sich es so vorstellen, ein normaler, etwas länglicher Van, aber wenn man die Rücksitze umklappt, ist es ein fahrendes Schlafzimmer.

Man kann sich es so vorstellen, ein normaler, etwas länglicher Van, aber wenn man die Rücksitze umklappt, ist es ein fahrendes Schlafzimmer.

Nachdem wir uns das Auto angesehen und auch eine kleine Probefahrt gemacht hatten, haben wir mit den zwei Jungs vereinbart, dass wir uns spätestens morgen melden würden, weil Ihr Flieger nämlich um 17:00 Uhr nach Deutschland gehen würde.

Allerdings wusste ich persönlich schon, als die zwei von dem Parkplatz gefahren sind, dass ich dieses Auto kaufen will, vor allem, weil der Preis, nach meinem Gefühl, unschlagbar gut gewesen ist.

Was natürlich mit Vorsicht zu genießen ist, denn normalerweise haben Menschen ja Ihre guten Gründe, wieso Sie etwas so günstig verkaufen wollen, aber bei diesen zwei Jungs, hatte ich eher das Gefühl, dass Sie einfach froh wären, wenn das Auto weg ist, weil Ihr Flug eben schon morgen gehen würde.

Nach kurzer Absprache mit meinem Reisepartner, haben wir uns dann endgültig entschieden, dass wir, bzw. ich, das Auto kaufen würden, da es nämlich immer noch deutlich günstiger gewesen wäre, als sich ein Mietauto zu holen, dass vor allem nicht diese geniale Ausstattung besäßen hätte.

Also trafen wir uns am nächsten Tag gleich bei einer BCAA-Stelle. Eine BCAA-Stelle? Das ist eine Art Versicherung/ADAC in einem, denn in Vancouver bzw. in British-Columbia ist es so, dass wenn man mit einem Auto fahren möchte, eine gültige Haftpflichtversicherung besitzen muss.

Da hatte ich schon leichte bedenken, weil ich mich im vorherein informiert hatte, was man alles braucht, um ein Auto zu kaufen und das das eventuell nochmal hohe Kosten und Probleme verursachen könnte. Aber dann hatte ich auch wiedermal festgestellt, dass ich ja in Kanada bin und hier alles etwas einfacher ist, als im komplizierten Deutschland.

Denn hier lief es nämlich so ab, dass wir uns wie gesagt, mit den zwei Jungs, bei der BCAA-Stelle getroffen hatten. Dort geht man dann zu einem Schalter und eigentlich muss man nichts mehr machen, außer seine Daten anzugeben und den Führerschein herzuzeigen.

Das sehr höfliche Personal, füllt den Kaufvertrag mit allen Daten aus, der dann anschließend vom Käufer und Verkäufer unterzeichnet wird, danach muss man eine Haftpflichtversicherung abschließen, bei der man einfach nur die Höhe seiner Police aussuchen muss (könnte ich mir in Deutschland nie vorstellen) und dann muss man noch ein paar Unterschriften absetzen und bekommt anschließend sofort die Nummernschilder ausgehändigt und ist Besitzer eines versicherten Autos.

Einfach verrückt wie schnell und unkompliziert das alles verlaufen ist, ich glaube nach 15 Minuten, waren wir wieder aus dem Laden draußen und hatten alles geklärt. Zu dem Autokauf und der Versicherung, hatten wir auch noch eine BACC-Mitlgiedschaft abgeschlossen, dass zu vergleichen ist, mit einer ADAC-Mitgliedschaft in Deutschland.

Da es dann nämlich doch etwas schlecht wäre, wenn das Auto irgendwo im nirgendwo absterben würde und niemand kommt, um dir zu helfen. Also hatten wir kurzer Hand die Nummernschilder an dem Auto befestigt und schon konnte es losgehen.

Als erstes sind wir mal ein paar Stunden mit dem Auto gefahren, da dann hier auch nichts aufgefallen ist, war ich erstmal einer der glücklichsten Menschen überhaupt, weil das nämlich alles so wunderbar verlaufen ist, vom Auto ansehen bis hin zum Autokauf.

Ich glaube das könnte wirklich eine der besten Entscheidungen gewesen sein, die ich auf dieser Reise getroffen habe. Aber jetzt genug vom Auto und der Vergangenheit und mehr zur Gegenwart.

Nachdem „wir“, weil aus zwei Leuten, wurden mittlerweile vier Leute, es hatten sich uns nämlich noch zwei andere Reisende aus Deutschland und Frankreich angeschlossen, die ebenfalls auf dem Roadtrip mitfahren würden, bzw. nur auf halber Strecke, alle Besorgungen vor der Abreise aus Vancouver erledigt hatten, ging es am Freitag endlich los und zwar Richtung: „Vancouver Island“.

Nachdem man nur mit einer Fähre dorthin fahren kann, ging es für uns erstmal zu einem Fähre-Hafen und von dort aus dann Richtung Victoria, der Hauptstadt von Vancouver-Island.

Hier angekommen, fuhren wir erst einmal ein paar Campingplätze ab und so kam es wieder, dass wir ein bisschen Glück hatten, denn durch einen Tipp, von einer netten Dame, fuhren wir zum „Goldstream-Park“ und was soll ich dazu sagen, dass war halt einfach ein Campingplatz, in einem Wald, der aber einfach mehr als cool gewesen ist.

Nicht zu vergleichen mit den normalen Campingplätzen die man hier aus Deutschland oder von Europa kennt, denn hier hatte man wirklich das Gefühl, dass man mitten in der Wildnis campt.

Obwohl ich ehrlich gesagt, schon hier beeindruckt war, glaube ich, dass dieser Park, im Gegensatz, zu den Orten was ich noch sehen werde, eher klein und unspektakulär gewesen ist und das weckt natürlich die Lust, auf noch mehr unfassbarere Orte und Erlebnisse bei mir.

Auf alle Fälle aber trotzdem ein toller Ort, um zwei Tage zu verbringen, denn nach einer Besichtigung von Victoria am Samstag, ging es am Sonntag dann Richtung „Tofino“ und somit der ersten richtigen Herausforderung, für das Auto.

Als ich losgefahren bin, hatte ich eigentlich auch noch keine Bedenken, als wir dann aber mal ein bisschen unterwegs waren, ist mir dann schnell und eindrucksvoll klar geworden, dass die Straßen in Kanada, nicht wie in Deutschland, immer schön eben und gerade sind, sondern eher Motorcross-Strecken ähneln, die sehr viele Hügel haben.

Ich glaube an diesem Tag, hatte das Auto gefühlt 10.000 Tausend Höhen-Meter absolviert, weil die Straßen, bzw. Straße, denn nach Tofino gibt es nur eine Straße, nur hoch und runter, hoch und runter geht und ab und zu noch ein paar steile Kurven beinhaltet.

Aber zum Glück ging alles gut und so kamen wir unversehrt in Tofino und dem dort anliegenden Pacific Rim Park an. Der erste Nationalpark, denn ich sehen werde. Hier konnten wir dann leider keinen Platz auf dem Wunsch Campingplatz ergattern, aber dafür haben wir dann einen Platz, an einem Campingplatz, direkt am Meer gefunden. Ich glaube, da gibt es auch schlimmere Orte…

Obwohl das Wetter an den ersten zwei Tagen sehr komisch gewesen ist, weil der Himmel einfach nur weiß war und überall Nebel über dem Campingplatz lag, scheint es sich als ein richtig schöner Ort herauszustellen. Den heute wo ich diese Zeilen schreibe, kann man endlich das Meer sehen und auch endlich den Himmel.

Deshalb freue ich mich auch schon auf die nächsten Tage und auf das, was mich noch in Tofino erwarten wird. Ich werde hier nämlich das erste Mal in meinem Leben, Wale sehen, was vor meiner Reise, schon ein Punkt auf meiner To-Do-Liste gewesen ist und natürlich werde ich den ersten Nationalpark von Kanada hautnah erleben.

Auf alle Fälle denke ich, dass es eine tolle Zeit in Tofino wird, bis danach die Reise in die Weiten von Kanada weitergeht.

Das soll es für die dritte Storytime auch schon wieder sein (reimt sich sogar), eigentlich wollte ich in der dritten Folge erklären, was Storytime ist und mein Ziel dahinter, aber ich habe beschlossen, dass erst in einer späteren Ausgabe zu machen.

Ich habe übrigens auch etwas sehr Verrücktes auf Instagram vor, also schaut dort auch gerne vorbei, da kommt was cooles in der nächsten Zeit. In der nächsten Storytime erfahrt ihr dann, was ich noch in der Zeit auf Vancouver Island erlebt habe, wie die erste „hoffentlich“ Begegnung mit einem Wal war, ob mein Auto noch fährt und alles weitere über „thejourneyfromlatotheworld“.

Bis bald!

LM

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