#7 Wieso vertrauen in Menschen so wichtig ist
Wieso vertrauen in Menschen so wichtig ist. Das ist ein Satz, über den ich in der letzten Zeit sehr viel nachgedacht habe, der Grund dafür ist, dass für mich das Wort: „Vertrauen“, seit Anfang letzten Monats, eine ganz neue Bedeutung hat. Ich bin nämlich seit Anfang August, bei meiner ersten Arbeit in Kanada und hier habe ich schon so viel gelernt, dass ich das gerne mit euch teilen möchte.
Am nächsten Sonntag dem 29.09.2019, veröffentliche ich auch eine Storytime, die über die Zeit, von meiner ersten Arbeit erzählt. Im Moment, möchte ich allerdings über eine Geschichte schreiben, die ich hier erlebt habe und die genau beschreibt, wieso Vertrauen in Menschen so wichtig ist.
Die erste Arbeit in Kanada
Nach meinem Roadtrip durch den gesamten Westen von Kanada, der immerhin fast zwei Monate lang war und bis jetzt einer der besten Zeiten in meinem Leben gewesen ist, musste auch ich über meine erste Arbeit nachdenken.
Denn es ist zwar klar, dass ich den größten Teil meiner Reise, neue Dinge entdecken möchte und das Wort „Travel“, bei Work and Travel, doch noch im Vordergrund stehen sollte, aber man muss sich denn ganzen Spaß, ja auch irgendwie finanzieren. Deswegen hatte ich Ende Juli begonnen, mich nach einer Arbeit umzuschauen, hier war für mich nicht unbedingt wichtig, dass ich sofort Geld verdiene, sondern ich wollte erst einmal neue Erfahrungen sammeln und schauen, wie das Arbeitsleben in Kanada so ist.
Jetzt denken wahrscheinlich die meisten, dass ich erst einmal dutzende Unternehmen angeschrieben habe, um einen Job zu ergattern, aber zum Glück musste ich das nicht machen. Denn das Land Kanada, ist nicht umsonst, eins der beliebtesten Länder, von Work and Travlern.
Es ist nämlich so, dass vieles hier, extra auf Leute wie mich ausgelegt ist. So ist es auch bei der Arbeitssuche, es gibt zum Beispiel viele Gruppen in Facebook, wie zum Beispiel: Work and Travel 19/20 oder Canada Backpacker Jobs, die regelmäßig Ausschreibungen posten, die genau auf Leute wie mich zugeschnitten sind.
Außerdem gibt es auch nicht so strenge Arbeitsgesetze wie in Deutschland, was bedeutet, dass du eigentlich nur eine gültige Arbeitserlaubnis brauchst, eine Sozialversicherungsnummer und ein Kanadisches Bankkonto und schon hast du alles, um eine Arbeit anzunehmen. Es ist nämlich auch so, dass man auch nur für eine kurze Zeit arbeiten kann, was bedeutet, dass ich auch nach zwei Wochen, sofort meinen Job kündigen könnte und am nächsten Tag, nicht mehr kommen müsste. Also das Wort: „Kündigungsfrist“, gibt es hier eigentlich nicht.
Ich habe aber meine erste Arbeit, durch eine andere Variante gefunden und zwar mit dem Portal: Workaway. Das ist ein Portal, das grob zusammengefasst, eine Jobbörse, extra für Work and Travler ist. Also für heimatlose, arme, verzweifelte Menschen, wie mich…
Das bedeutet, dass ich hier nach einer Registrierung, nach vielen Berufen suchen konnte, die genau solche Leute wie mich suchen. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass hier zum größten Teil, nur private Personen/Familien angemeldet sind, die nach Menschen suchen, die Ihnen an einem privaten Projekt, oder im allgemeinen Alltag helfen und dafür Unterkunft und Verpflegung anbieten.
Ich kann dieses Portal wirklich nur empfehlen, weil es meiner Meinung nach, eigentlich unmöglich ist, dass man damit keine Arbeit, als Work and Travler findet. Außer man hat einen fragwürdigen Lebenslauf, wo als Hauptberuf: „Serienmörder“ drin steht, aber dann sollte man sich wohl eh nicht für einen Beruf bewerben.
Wie habe ich eine Arbeit
mit Workaway gefunden?
Aber zurück zu mir, denn ich habe auch meinen ersten Job, über Workaway gefunden. Dabei bin ich so vorgegangen, dass ich erst einmal im Raum Edmonton und Umgebung (Umgebung bedeutet 350 Km +) gesucht habe, da ich mich dort, Ende Juli aufgehalten hatte.
Dort bin ich dann auf eine Familie gestoßen, die mir sofort positiv ins Auge gefallen ist, zugegeben, dass German, bei der Profilüberschrift, wahr natürlich ein Punkt, wieso ich auf dieses Profil aufmerksam geworden bin, aber auch das Projekt, dass diese Familie hatte, fand ich sehr spannend, da es genau die Art von Arbeit gewesen wäre, die ich auch machen wollte.
Also habe ich mein Anschreiben an dieses Profil gesendet und erst einmal abgewartet. Man kann sich das wie Facebook vorstellen, wo man mithilfe des Messangers, mit anderen Personen schreiben kann. Ich dachte eigentlich, dass man dann erst einmal seinen Lebenslauf, Zeugnisse usw. senden muss. Aber dann hatte ich wieder einmal gemerkt, dass ich nicht in Deutschland bin und hier alles etwas anders abläuft.
Nach einen Tag warten, hatte ich dann nämlich schon eine Antwort erhalten, wo mir die Mutter der Familie mitgeteilt hat, dass ich gerne kommen könnte und Sie sich freuen würden, wenn ich zu Ihnen komme.
Natürlich war ich dann erst einmal sehr glücklich, wo ich das gelesen habe, aber gleichzeitig auch sehr erstaunt. Denn für mich war es zu diesem Zeitpunkt sehr neu, dass man einem Menschen, denn man nur durch ein Foto und ein paar Profilbeschreibungen kennt und nach nur einer Nachricht, sofort nach Hause einlädt.
Allerdings kam es dann für mich noch verrückter, denn als ich zurückgeschrieben hatte, dass ich gerne kommen würde und das am besten Anfang August, war die darauffolgende Antwort, noch umso cooler. Die Mutter hatte mir nämlich geschrieben, dass ich gerne zu diesem Zeitpunkt kommen könnte, Sie aber selber noch gar nicht zuhause sind und aktuell Freunde von Ihnen in Ihrem Haus leben.
Grob zusammengefasst, hatte mir eine fremde Frau, die mich noch nie zuvor gesehen oder gesprochen hatte, einfach nur durch mein Anschreiben erlaubt, dass ich zu Ihnen kommen könnte, obwohl Sie noch gar nicht zuhause waren.
Jeder wo bis hierhin gelesen hat, sollte sich mal diese Frage stellen: Würdet Ihr einer fremden Person, eure Adresse geben und Ihr erlauben, dass Sie in eurem Haus schlafen kann, Ihr aber selber gar nicht Zuhause seid?
Ich war dann natürlich sehr erstaunt, aber auch sehr glücklich über diese Antwort und somit fuhr ich mit meinem Auto zu dem vereinbarten Termin zu dem Haus. Es war auch erst einmal ein bisschen komisch, weil ich nämlich zwei Kilometer über einen Feldweg fahren musste und dann nochmal ca. 1 Kilometer durch einen Wald und ich mir nie sicher war, ob ich hier überhaupt richtig bin. Aber als ich dann vor dem Haus stand, wusste ich, dass ich richtig bin, denn durch die Profilbilder, konnte ich ableiten, dass dieses Haus, das richtige war.
Das Verrückte war halt dann wirklich, dass ich bei der Ankunft, ganz alleine an diesem Ort gewesen bin und mir dann ganz bewusst geworden ist, was Vertrauen in einen Menschen heißt und wieso das so wichtig ist. Es ist für mich so unreal gewesen, dass Menschen so viel Vertrauen in andere Menschen haben, dass Sie einen einfach ohne eine Gegenleistung und ohne Vorkenntnisse zu dieser Person, bei sich zuhause leben lassen, dass ich dann wirklich realisiert habe, nicht alles in dieser Welt ist scheiße und die meisten Menschen, sind doch gute Menschen, die auch an das Gute in einem glauben.
Ich überlegte dann erst einmal, was ich jetzt machen soll, denn ich war an einem Ort, irgendwo im Nirgendwo und konnte eigentlich nichts machen, außer auf eine andere Lebensform warten und dabei sollte die Lebensform nicht unbedingt ein Tier sein, dass vorhat mich zu essen. Was auch gar nicht so abwegig gewesen wäre, wie ich dann ein paar Wochen später festgestellt habe…
Die erste Begegnung mit Menschen
Also wartete ich erst einmal ein paar Stunden und nach einer Weile hörte ich, dass ein Auto zu dem Haus fuhr. In diesem Moment, war ich dann zugegeben, doch ein bisschen angespannt, weil ich mir immer noch nicht ganz sicher war, ob das alles so richtig ist, was ich hier mache.
Aber diese Zweifel legten sich schnell, als das Auto ankam. Denn in dem Auto waren die Freunde von der Familie, die aktuell hier lebten und der erste Eindruck, war einfach so herzlich und angenehm, dass mir zum gefühlten, tausendsten Mal auf dieser Reise, ein Stein vom Herzen gefallen ist.
Die Freunde erzählten mir dann gleich die ganze Geschichte, über dieses Haus und die Familie und ich war ab dem ersten Moment, von diesem Ort begeistert. Aber eine große Sache, stand zu diesem Zeitpunkt für mich noch aus und zwar das erste Kennenlernen mit der Familie, das gute ist gewesen, dass Sie noch am selben Abend vom Urlaub ankommen würden. Man stellt sich dann natürlich schon so seine Fragen, wie ist die erste Reaktion von der Familie, wie schauen die Personen aus und so weiter und so weiter.
Am späten Abend war es dann so weit und zum zweiten Mal kam ein Auto zu dem Haus gefahren und wieder stieg die Anspannung bei mir an, aber das legte sich auch sehr schnell, denn ich möchte die erste Begegnung mal so zusammenfassen.
Die Begrüßung der Familie war so freundlich und herzensgut, dass ich dann ab diesem Moment wirklich gespürt habe, hier bin ich am richtigen Platz. Denn alle Mitglieder dieser Familie, hießen mich sofort willkommen und zeigten mir sofort das unglaubliche Haus. Wenn ich unglaublich schreibe, dann mein ich das auch so, weil es so groß ist und so viele verrückte Plätze hat, dass es wirklich ein Traum Ort ist, um sein Leben zu verbringen. Man merkte einfach sofort, dass bei diesen Menschen, dass Wort: Positivität, ganz oben bei Ihren Glaubenssätzen steht, was ich einfach wunderbar finde.
Wieso Vertrauen in Menschen
so wichtig ist?
Mittlerweile bin ich hier auch schon fast zwei Monate, denn die Zeit vergeht hier leider viel zu schnell, an diesem tollen Ort. Anfang Oktober, schreibt #thejourneyfromlatotheworld nämlich wieder ein neues Kapitel, weil ich dann zu meiner neuen Arbeit reisen werde.
Jetzt könnte man sich fragen, was ich denn eigentlich in der Zeit von August bis Oktober gemacht habe, aber das erzähle ich euch schon in der nächsten Storytime, ansonsten würde der Rahmen für eine Folge, wieder deutlich überspannt werden.
Auch wenn diese Ausgabe von Storytime, nicht eine war, wo ihr spannende Geschichten erfahrt habt, so ist Sie doch eine sehr wichtige für mich. Denn es ist für mich nicht normal gewesen, dass ich von Fremden Menschen, so herzlich aufgenommen wurde und somit das Wort: „Vertrauen in Menschen“, ab sofort eine ganz neue Bedeutung, in meinen Leben hat.
Am Ende möchte ich euch deshalb einfach mitgeben, dass nicht alles in dieser Welt schlecht ist, ganz im Gegenteil, die meisten Menschen sind auch gute Menschen und ein klein wenig mehr Vertrauen in diese Wahrheit, würde einem ab und zu schon weiterhelfen in seinem Leben.
In diesem Sinne, verabschiedet sich der Moralapostel und „bald“ Nobelpreisträger, für seine Weisheiten zum Leben, wieder. Wie immer würde ich mich freuen, wenn ihr mir ein Feedback, in Form eines Kommentars unter dieser Folge oder einer privaten Nachricht bei Instagram: @luismueler geben würdet. Am nächsten Sonntag geht es dann schon weiter mit der 8 Folge von Storytime, wo Ihr alles über die Zeit von August bis Oktober erfährt, denn hier bei: www.luis-müller.de, kommt jeden Sonntag, etwas neues für euch online, also lasst euch überraschen und ganz wichtig: „nimmts as leben ned so ernst“!
Lasst es euch gut gehen und bis bald!
LM
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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
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Schön das es noch solche Menschen gibt und das sie dich so aufgenommen haben 😍👍
Wow Luis, ich weiss gar nicht was ich sagen soll…ich bin total geruehrt und beruehrt. Danke fuer diese Worte, ein schoenes Ende zu meinem Wochenende. Ich hoffe alles ist weiterhin gut bei dir.
Vielen Vielen Dank für diese Worte liebe Katrin!!! You made my day with this message! Ich hoffe bei euch vier ist auch alles in Ordnung! Ich wünsch euch nur das beste und hoffe das wir uns irgenwann noch einmal sehen! Liebe Grüße an Adam, Juri und Sophie!